Der islamische Fastenmonat Ramadan

Hintergrund

 (DR)

Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und für Muslime die wichtigste Fastenzeit des Jahres. Ramadan bedeutet im arabischen "brennende Hitze" und ist der einzige Monat, der auch namentlich im Koran erwähnt wird (Sure 2:185). Die Bezeichnung soll auf das Hitzegefühl hinweisen, dass der Gläubige in seinem leeren Magen verspürt. Eine andere Interpretation besagt, der Ramadan brenne die Sünden aus wie die Hitze den Boden. Die Fastenzeit wird deshalb auch als der "heiße Monat" bezeichnet.



Der genaue Beginn des Fastenmonats ist nicht ohne weiteres vorhersehbar: Er richtet sich neben wissenschaftlichen Berechnungen auch nach der ersten Sichtung des Neumondes und kann deshalb in verschiedenen Regionen der Erde um einen Tag variieren.



Nach der Überlieferung begann die Offenbarung des Korans an den Propheten Mohammed in diesem Monat vor rund 1.400 Jahren. Mit der Offenbarung der Sure 2:185 wurde der Ramadan im Jahre 624, im zweiten Jahr nach der Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina, zum Fastenmonat der Muslime erklärt.



Zur Ehre Gottes soll deshalb zwischen Sonnenaufgang und -untergang auf körperliche Genüsse wie Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Viele Muslime gehen außerdem zu Koranlesungen in die Moschee. Zudem lesen sehr fromme Muslime während der rund 30 Tage traditionell den gesamten Koran. Höhepunkt des Monats ist die Nacht vom 26. zum 27. Ramadan, in der Gott dem Propheten das heilige Buch übergeben haben soll. Sie wird als "Nacht der göttlichen Macht" besonders gefeiert, bevor der Ramadan wenige Tage später mit einem dreitägigen Fest (arabisch Id al Fitr) endet. Fasten ist sowohl bei Sunniten als auch bei Schiiten gleich.