Papstbesuch soll mehrere Millionen Euro in die Kassen spülen

Gute Geschäfte mit dem Heiligen Vater

Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland lässt bei Hotels, Gaststätten und Einzelhandel die Kassen klingeln. Die Städte Berlin, Erfurt und Freiburg rechnen mit zahlreichen Übernachtungsgästen, die aus Deutschland und aller Welt zu den Messen des katholischen Kirchenoberhaupts anreisen.

Autor/in:
Annika Schulze
 (DR)

Die Berliner Innenstadt werde voraussichtlich noch voller sein, als sie im traditionell besucherstärksten Monat September ohnehin schon ist, sagt Christian Tänzler, Sprecher der Berlin Tourismus Marketing GmbH "visitBerlin". Zu den täglich im Durchschnitt 450.000 Berlin-Besuchern kämen sowohl Besucher des Papsts, von denen die meisten allerdings nur eine Nacht blieben, als auch Sportler, die schon etwas früher zum Berlin-Marathon anreisten.

Zehn Millionen Euro Einnahmen in Berlin erwartet
Für die Berliner Wirtschaft dürften sich allerdings auch diese Kurzurlauber lohnen. Etwa 50.000 Papst-Besucher wollten in der Hauptstadt übernachten, schätzt die Wirtschaftsverwaltung des Berliner Senats. Diese könnten knapp zehn Millionen Euro in die Kassen der Hotels, Restaurants, Händler und Verkehrsbetriebe spülen.

Freie Hotelzimmer in Freiburg sind nach Angaben einer Sprecherin der Tourismusförderung bereits Mangelware. Gemeinsam mit der Erzdiözese sei deshalb eine Privatzimmerbörse ins Leben gerufen worden. Die Stadt rechne mit etwa 80.000 Gläubigen, die durchschnittlich zwischen 39 und 75 Euro pro Tag ausgeben. Darüber hinaus erhofft sich die Tourismusförderung durch den Werbeeffekt des Events in Zukunft mehr Touristen.

In Erfurt sind ebenfalls alle Hotels bereits belegt. Zimmer gebe es nur noch in der Umgebung. Auch da seien die Buchungen bereits sehr gut angelaufen, sagt eine Stadtsprecherin. Ein vergleichbares Großereignis habe es in der Stadt noch nie gegeben, weshalb Prognosen zu Einnahmen schwierig seien.

Fanartikel sollen Besuch teilweise gegenfinanzieren
Die Deutsche Bischofskonferenz hofft auf gute Geschäfte mit den offiziellen Souvenirs, um einen Teil der Papstreise refinanzieren zu können. Der Verkauf von Tassen, T-Shirts und Kugelschreibern über den offiziellen Onlineshop sei schon Wochen vor dem Besuch gut angelaufen, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Der meiste Umsatz werde aber erst an den Verkaufsständen während der Veranstaltungen gemacht.

"Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Artikel wird ein Teil des Papstbesuchs refinanziert", sagt Kopp. Der viertägige Besuch kostet die katholische Kirche nach eigenen Angaben etwa 25 Millionen bis 30 Millionen Euro.