Polen gedenkt des 70. Todestages von Maximilian Kolbe

Patron der schweren Zeit

Im ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ist am Sonntag des 70. Todestages des dort von den Nationalsozialisten ermordeten Priesters Maximilian Kolbe gedacht worden. Der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz würdigte den 1982 heiliggesprochenen Franziskaner bei einem Gottesdienst auf dem einstigen Appellplatz als Vorbild der Nächstenliebe.

Autor/in:
Oliver Hinz
 (DR)

Dessen Martyrium gebe Hoffnung und zeige "den Weg, die Richtung und den Sinn unseres irdischen Lebens". Kolbe war 1941 freiwillig anstelle eines Familienvaters in den "Hungerbunker" gegangen und wurde am 14. August mit einer Giftspritze umgebracht.



Staatspräsident Bronislaw Komorowoski bezeichnete Kolbe in einem bei der Gedenkfeier verlesenen Brief als eine der "herausragendsten Persönlichkeiten der polnischen Geschichte". Sein Märtyrertod sei der "Höhepunkt eines heiligen Lebens" gewesen. An dem Gottesdienst nahm auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick teil. Er bezeichnete es als ein "Wunder", dass er nach all dem von Deutschen zugefügten Leid hier als Deutscher Gott für Kolbes Liebe danken könne. Das polnische Parlament hatte 2011 zum Maximilian-Kolbe-Jahr erklärt.



Dziwisz betonte, die Versöhnung zwischen Polen und Deutschen sei ein "ständiger Prozess, der Geduld und Demut erfordert". Er äußerte die Hoffnung, dass sich dafür auch die junge Generation der Deutschen und Polen engagiere. Viele Menschen guten Willens beider Nationen hätten nach dem Zweiten Weltkrieg zu Verständigung, gegenseitiger Vergebung und zum Abbau von Ressentiments beigetragen. Dazu gehörten auch Kolbe und die 1942 ebenfalls in Auschwitz ermordete Edith Stein.



Schick nahm als Co-Vorsitzender der Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz auch an einem Workshop im Zentrum "Dialog und Gebet" in Oswiecim (Auschwitz) teil. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Einladung zur Perspektiverweiterung". Dabei sollten Unterschiede im Umgang mit Auschwitz in Europa zur Sprache gebracht werden.