Die Synagoge am Bornplatz im Hamburger Grindelviertel wurde 1906 eingeweiht. Der im neoromanischen Stil errichtete Bau war einst das größte jüdische Gotteshaus Norddeutschlands mit Platz für 1.200 Menschen. Im Zuge der Pogrome des 9. November 1938 wurde er verwüstet und schwer beschädigt. 1939 ließ die Stadt die Synagoge abreißen. Die Kosten musste die Gemeinde tragen und das Grundstück unter Wert verkaufen. Heute erinnert ein Boden-Mosaik, das die Umrisse des früheren Baus zeigt, an die einstige Synagoge. Der ehemalige Bornplatz ist inzwischen nach dem von den Nazis ermordeten Hamburger Rabbiner Joseph Carlebach (1883-1942) benannt. Die Hamburgische Bürgerschaft sprach sich Mitte Februar für den Neubau eines jüdischen Gotteshauses an der Stelle der früheren Bornplatz-Synagoge aus. Er soll sich architektonisch an dem Vorgängerbau orientieren. Eine vom Bund finanzierte Machbarkeitsstudie soll bis Jahresende Möglichkeiten der Gestaltung aufzeigen. (KNA, 28.02.2020)
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