Das EU-Land Bulgarien liegt im Osten der Balkanhalbinsel. Nachbarstaaten sind Griechenland, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien und die Türkei. Auf einer Fläche von 111.000 Quadratkilometern leben rund sieben Millionen Einwohner; Hauptstadt ist Sofia.
Bulgarien blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Anfänge der Staatlichkeit reichen bis ins 7. Jahrhundert. Im Mittelalter wurde das Land zunächst von Konstantinopel aus christianisiert. Ende des 14. Jahrhunderts kam Bulgarien für fast 500 Jahre unter osmanische Herrschaft. Der Friede von San Stefano beendete 1878 den russisch-türkischen Krieg und legte zugleich den Grundstein für das heutige Bulgarien.
In der Folge wurde das Land zunächst Fürsten- und Zarentum, nach dem Zweiten Weltkrieg dann Volksrepublik und Mitglied des Warschauer Paktes. Auf den Fall des Eisernen Vorhangs folgte ein demokratischer Wandel - mit einer historisch ungewöhnlichen Episode: 2001 wurde der letzte Zar Simeon Borissow Sakskoburggotski (Simeon von Sachsen-Coburg und Gotha) Ministerpräsident seines Landes.
Das reiche kulturelle Erbe sowie zahlreiche Naturparks machen Bulgarien zu einem beliebten Ziel für Touristen. Für Billigurlauber aus Deutschland ist zudem die Schwarzmeerküste mit "Gold-" und "Sonnenstrand" inzwischen zum "zweiten Mallorca" geworden.
Zu den aktuellen Herausforderungen des Landes gehören eine schwache Wirtschaft, Korruption und oligarchische Strukturen. Bulgarien gilt als ärmstes Land der EU. Aufgrund fehlender Perspektiven verlassen vor allem junge Menschen ihre Heimat. Auf der von der Organisation Reporter ohne Grenzen veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit liegt Bulgarien aktuell auf Platz 111 - das ist unter den EU-Ländern die schlechteste Platzierung.
Mehr als die Hälfte der Bulgaren gehören der bulgarisch-orthodoxen Kirche an; darüber hinaus gibt es eine nennenswerte Minderheit von Muslimen. Als Katholiken bezeichnet sich nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung: Schätzungsweise 50.000 bis 70.000 Bulgaren bekennen sich zur römisch-katholischen oder bulgarisch-katholischen Kirche. (KNA)