Burundi

Katholische Kirche in Burundi (dpa)
Katholische Kirche in Burundi / ( dpa )

Die kleine Republik Burundi im Osten Afrikas ist stark agrarisch geprägt. Das zwischen Ruanda, Tansania und der Demokratischen Republik Kongo gelegene Land von der Größe Brandenburgs erlebte in den 1970er Jahren sowie 1993 bis 2003 blutige Bürgerkriege zwischen den Bevölkerungsgruppen der Hutu und Tutsi.

Allein bei dem zweiten starben bis zu 250.000 Menschen; auf dem Höhepunkt waren laut Schätzungen 1,3 Millionen Menschen auf der Flucht.

Als Staatspräsident Pierre Nkurunziza (56) verfassungswidrig, aber erfolgreich 2015 für eine dritte Amtszeit kandidierte, eskalierte die Gewalt im Land erneut. Binnen eines Jahres flohen nach UN-Angaben fast 260.000 Menschen. Auch im aktuellen Kabinett von Nkurunziza sind Mitglieder seiner einstigen Rebellengruppen vertreten. In einem Klima von Einschüchterung und Gewalt fand 2018 ein umstrittenes Verfassungsreferendum statt, das Nkurunziza ein Weiterregieren bis 2034 ermöglicht hätte. Allerdings tritt er bei den Wahlen am Mittwoch (20. Mai) nicht wieder an, sondern betreibt die Wahl seines Vertrauten Evariste Ndayishimiye (52).

Industrie- und Dienstleistungssektor sind trotz Bodenschätzen wie Nickel, Kobalt, Uran, Kupfer, Platin und Gold kaum ausgebildet. Zwar ist Burundis Boden sehr fruchtbar, doch fehlen die Eigenmittel für eine Modernisierung der Landwirtschaft. Zudem reichen die Ackerflächen wegen der enorm wachsenden Bevölkerung - derzeit mehr als 11 Millionen Einwohner -, wegen Erbteilung, Bodenerosion sowie der Rückkehr von Flüchtlingen längst nicht mehr aus.

Mit den einstigen Kolonialmächten Deutschland (1890-1916) und Belgien (1916-1962) wurde der Katholizismus zur Mehrheitsreligion in Burundi. Heute sind knapp zwei Drittel der Burundier katholisch. Offizielle Hauptstadt Burundis ist seit Ende 2018 die kleine Provinzstadt Gitega, auch Sitz eines Erzbistums. (kna/Stand 20.05.2020)