St. Martini in der Bremer Innenstadt ist eine von 61 Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche. Sie ist streng konservativ ausgerichtet und hat aktuell knapp 1.200 Mitglieder aus einem meist bürgerlichen Milieu. Sie gehört damit zahlenmäßig zu den kleinen Gemeinden der bremischen Kirche. Ihr Einzugsgebiet erstreckt sich auf Teile des historischen Stadtkerns und des sogenannten Stadtwerders, einem Neubau- und Zuzugsgebiet mit größtenteils hochpreisigen Eigentumswohnungen.
Die Kirche selbst zählt zu den ältesten Sakralbauten in der Hansestadt und wird innen gerade mit Millionenaufwand renoviert. Über Jahrhunderte galt der spätgotische Backsteinbau als Kirche der Kaufleute und Schiffer. Er steht direkt neben der Weser, wo sich früher der Hafen der Stadt befand. Die erste urkundliche Erwähnung von St. Martini als selbstständiger Pfarrgemeinde datiert aus dem Jahr 1229. Ihren Namen erhielt sie nach Sankt Martin (um 316 bis 397), einem der Bischöfe von Tours.
Die Gottesdienste ziehen regelmäßig viele Menschen an, auch aus dem Umland. St. Martini stehe "in Bremen wie auch überregional in einem harten und unerbittlichen Glaubenskampf mit den unchristlichen Strömungen und Herausforderungen des Zeitgeistes", heißt es auf der Internetseite der Gemeinde. Und weiter: "Sie vertritt die unverfälschte Verkündigung des biblischen Wortes und wehrt sich gegen die Ideologisierung der Predigten." (epd/16.11.2020)