Guatemala ist eine mittelamerikanische Republik mit gut 13 Millionen Einwohnern. Wichtigste Nachbarländer sind Mexiko, Honduras und El Salvador. Die Bevölkerung Guatemalas besteht nach offiziellen Angaben zu etwa 40 Prozent aus Maya und zu rund 60 Prozent aus Mestizen (Ladinos). Tatsächlich dürften die Verhältnisse umgekehrt sein. In weiten Landesteilen, vor allem im westlichen Hochland, stellen die indigenen Maya-Völker die Mehrheit.
Die Wirtschaft des mittelamerikanischen Landes ist nach wie vor von der Landwirtschaft geprägt. Allerdings brachen die Preise für zentrale Produkte wie Baumwolle oder Kaffee in den vergangenen Jahren stark ein. Guatemala gilt als ein Land mit sehr ungleicher Bodenverteilung. Knapp 70 Prozent des Ackerlandes sind in der Hand von 2 Prozent der Grundbesitzer.
Probleme bereitet nach Auffassung der Weltbank auch der extrem niedrige Steuersatz des Landes, der dem Staat wenig Handlungsspielraum für notwendige Investitionen im Bildungs- und Gesundheitssektor lässt. Interims-Staatspräsident ist seit September Alejandro Baltazar Maldonado Aguirre (79), nachdem der Amtsinhaber und Ex-General Otto Perez Molina (64) nach einem Korruptionsskandal zurücktrat.
Schwer tut sich die Gesellschaft mit der Aufarbeitung des 36-jährigen Bürgerkrieges, der im Dezember 1996 beendet wurde. Insgesamt forderte der Konflikt mindestens 200.000 Todesopfer, vor allem unter dem Diktator Efrain Rios-Montt Anfang der 80er Jahre. Die Gewalt im Land ist extrem hoch, auch eine Folge des grassierenden Drogenhandels.
Mehr als 60 Prozent der Guatemalteken bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. Starken Zulauf verzeichnen von den USA geförderte protestantisch-evangelikale Gruppierungen (über 30 Prozent), vor allem die sogenannten Pfingstkirchen. Die ursprüngliche Maya-Religion ist in weiten Landesteilen noch lebendig und vermischt sich mit christlichen Riten. (KNA)