Der erste Hildesheimer Dom wurde 872 errichtet. In seiner mehr als 1.000-jährigen Geschichte ist der Kirchenbau mehrmals erneuert oder umgebaut worden. Im Jahr 1046 wurde er durch einen Stadtbrand stark zerstört. Während der Barockzeit wurde der Innenraum mit Malerei und Stuck ausgeschmückt. Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten den Kirchenbau fast vollständig. Nach dem Wiederaufbau wurde er 1960 als bundesweit einziger Dom neu geweiht.
Heute zählt der Mariendom mit seiner Ausstattung zum Unesco-Weltkulturerbe.
Der Dom, die angrenzende St.-Antonius-Kirche und der Domhof wurden zwischen 2010 und 2014 für insgesamt 37,2 Millionen Euro saniert und grundlegend neu gestaltet. Dabei wurde unter anderem der bei früheren Baumaßnahmen um 30 Zentimeter erhöhte Boden wieder auf seine ursprüngliche Höhe abgesenkt. Zudem wurde die St.-Antonius-Kirche ausgebaut, um ab April 2015 das Dommuseum und den Domschatz zu beherbergen.
Zum historischen Inventar des Doms zählen unter anderem die bronzene Bernwardstür aus dem Jahr 1015 und die Christussäule aus dem Jahr 1000. Bekannt ist das Gebäude auch für den "Tausendjährigen Rosenstock" an der Außenwand. Die Rose soll im Jahr 815 gepflanzt worden sein. Erstmals urkundlich vor 400 Jahren bezeugt, gilt sie als älteste Rose weltweit.
Das Bistum Hildesheim erstreckt sich von der Nordsee bis nach Duderstadt und von Helmstedt im Osten bis zur Weser. Es zählt rund 620.000 Mitglieder. Stadt und Bistum starten mit der Wiedereröffnung des Doms die bis ins Jahr 2015 reichenden Feierlichkeiten zur gemeinsamen 1.200-jährigen Geschichte. Auch die Stadtgeschichte geht auf die Gründung eines Bischofssitzes von Kaiser Ludwig dem Frommen im Jahr 815 zurück. (KNA)