Holocaust-Mahnmal in Berlin

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Das zentrale deutsche Holocaust-Mahnmal in Berlin erinnert an die rund sechs Millionen während der NS-Zeit ermordeten europäischen Juden. Es wurde am 10. Mai 2005 auf einer rund 19.000 Quadratmeter großen Freifläche südlich des Brandenburger Tores im Stadtzentrum eröffnet.

Das Mahnmal besteht aus zwei Teilen. Über der Erde sind über die gesamte Fläche heute 2.710 Beton-Stelen verteilt, eine Stele wurde inzwischen abgebaut. Sie alle haben die gleiche Grundfläche, sind aber unterschiedlich hoch - zwischen knapp einem bis zu fünf Meter - und sind symmetrisch auf einem wellenförmigen Gelände angeordnet. Der mehrfach geänderte Entwurf stammt vom New Yorker Architekten Peter Eisenman.

Unterirdischer Teil ergänzt das Mahnmal

Ergänzt wird das Stelenfeld durch einen unterirdischen "Ort der Information", an dem sich Besucher über Details zum Völkermord an den Juden informieren können. Zudem wird das Schicksal einzelner Holocaust-Opfer nachgezeichnet. Allein den unterirdischen Teil besuchen jedes Jahr knapp 500.000 Menschen.

Der Errichtung des Mahnmals ging eine über 15-jährige Kontroverse um seine Gestaltung voraus. Ins Rollen gebracht hatte die Debatte 1988 die Publizistin Lea Rosh, indem sie eine entsprechende Idee des Historikers Eberhard Jäckel öffentlich aufgriff. Im Sommer 1999 entschied der Bundestag über den Bau, knapp drei Jahre später folgte die Baugenehmigung. Erste Arbeiten begannen am 1. April 2003.

Die Kosten für das Denkmal betrugen 27,6 Millionen Euro. Sie wurden vom Bund getragen, der auch das Gelände im Stadtzentrum zur Verfügung stellte. Die Betreuung obliegt der 1999 gegründeten Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

(epd)