Kloster Loccum

Kloster Loccum / © Jens Schulze (epd)
Kloster Loccum / © Jens Schulze ( epd )

Das Kloster Loccum zwischen Weser und Steinhuder Meer wurde 1163 von Zisterzienser-Mönchen gegründet und wechselte um das Jahr 1600 zum evangelischen Glauben. Heute ist es ein geistliches Zentrum der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Seit mehr als 200 Jahren dient es als Predigerseminar für Pastoren und Pastorinnen in Niedersachsen und Bremen. Damit ist Loccum das älteste evangelische Predigerseminar in Deutschland, das sich ununterbrochen an einem Ort befindet.

Loccum gilt neben dem Kloster Maulbronn in Baden-Württemberg als das am besten erhaltene Zisterzienser-Kloster nördlich der Alpen. Aktuell wird die Anlage für rund 29 Millionen Euro grundlegend saniert und erneuert. 2012 hatte die Landeskirche bereits die Klosterkirche für 3,3 Millionen Euro restaurieren lassen.

Das Kloster gehört heute zur "Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland". Es wird von einem 14-köpfigen Konvent unter dem Vorsitz des Abtes geleitet. Mitglieder sind Pastoren und Juristen der Landeskirche. Zum neuen Abt wurde der evangelische Landesbischof Ralf Meister (58) aus Hannover gewählt. Er übernahm das Amt Anfang September von seinem Vorgänger Horst Hirschler (87), der bis 1999 ebenfalls Landesbischof war.

Der Loccumer Abt ist aus historischen Gründen auch ehrenamtlicher Vorsitzender der Trägerversammlung der Brandkasse in der Versicherungsgruppe Hannover (VGH). Der frühere Abt Georg Ebell (1696-1770) hatte in Loccum eine der ersten funktionierenden Feuerversicherungen in Deutschland entwickelt. In unmittelbarer Nachbarschaft des Klosters siedelte die hannoversche Landeskirche 1952 die Evangelische Akademie Loccum an. (epd / 05.09.2020)