Der Mainzer Dom inmitten der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt hat die Ausstrahlung eines unverrückbaren Monuments. Tatsächlich hat die gewaltige Kathedrale sieben Brände überstanden. Das erste verheerende Feuer gab es am 29. oder 30. August des Jahres 1009 - es ist nicht genau überliefert, ob dies kurz vor oder nach der Weihe der gerade fertiggebauten Bischofskirche war.
Der Kaiserdom galt über Jahrhunderte auch religiös und politisch als ein Zentrum des römisch-deutschen Reichs, hier fanden Krönungen und Reichstage statt. Die Ausmaße der Kathedrale sind gewaltig: Der Dom hat nach Angaben des Bistums Mainz eine Grundfläche von 4.600 Quadratmetern und einen umbauten Raum von 115.000 Kubikmetern. Es gibt 984 Sitzplätze - das Fassungsvermögen beträgt aber 4.000 Personen. Der Dom hat eine Außenlänge von 116 Metern. Der höchste der sechs Türme - der Westturm - ist 82,5 Meter hoch. Das Kirchengebäude ist eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit romanischen, gotischen und barocken Elementen in den Anbauten.
Der Mainzer Dom wurde im Wesentlichen nach einem Entwurf von Erzbischof Willigis (975-1011) gestaltet, der nach seinem Amtsantritt den Bau begann - auch, um seine eigene Bedeutung in der Kirche und im Reich zu betonnen. Die Mainzer Erzbischöfe hatten eine besonders hervorgehobene Stellung - in der Kirche wie im Reich. Der "Heilige Stuhl von Mainz" sah sich als "Zweites Rom". Entgegen der üblichen Kirchengestaltung wurde der Hauptaltar nicht im Osten, sondern im Westen aufgestellt. Diese bis heute unveränderte Ausrichtung entspricht der Anordnung des Papstaltars im alten Petersdom in Rom. (KNA/ 20.3.18)