Mosambik

Die Flagge Mosambiks / © Maria lobakina (shutterstock)

Das im südöstlichen Afrika gelegene Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die einstige portugiesische Kolonie erlangte 1975 ihre Unabhängigkeit, im Jahr darauf brach ein blutiger Bürgerkrieg zwischen der seinerzeit marxistisch-leninistischen Regierungspartei Frelimo und den Rebellen der Renamo aus. Dieser Konflikt forderte fast eine Million Todesopfer; ein Waffenstillstand wurde erst 1992 mit maßgeblicher Unterstützung der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio erzielt.

Trotzdem flackerten gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen beiden Gruppierungen immer wieder auf. Anfang August dieses Jahres unterzeichneten die inzwischen sozialdemokratisch orientierte Frelimo und die Renamo ein Friedensabkommen. Beide Parteien blieben dessen ungeachtet die wichtigsten politischen Kräfte des Landes. Für den 15. Oktober sind Präsidentschafts-, Parlaments- und Provinzwahlen vorgesehen. Rund um diesen Termin rechnen Beobachter mit neuerlichen Spannungen.

Neben der politischen Dauerkrise hat Mosambik mit Korruption, wirtschaftlichen Problemen und den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Zuletzt fegten im März und April die beiden Zyklone Idai und Kenneth über das Land. Überschwemmungen, Sturzfluten und Erdrutsche legten Wasserversorgung und Infrastruktur in vielen Regionen lahm. Mehrere hundert Menschen starben, Hunderttausende wurden obdachlos.

Jüngsten Schätzungen zufolge leben circa 27,2 Millionen Einwohner in Mosambik auf einer Fläche von rund 800.000 Quadratkilometern - das entspricht in etwa der doppelten Größe Deutschlands. Gut 56 Prozent der Bevölkerung sind Christen, darunter 28 Prozent Katholiken. Vor allem evangelikale Freikirchen verzeichnen seit einiger Zeit großen Zulauf. Dazu gehört die aus dem ebenfalls portugiesischsprachigen Brasilien stammende Igreja Universal do Reino de Deus. Mindestens 18 Prozent der Mosambikaner sind Muslime. (kna/Stand 30.08.2019)