Panama

Die Flagge Panamas / © David Zizka (privat)
Die Flagge Panamas / © David Zizka ( privat )

Die Republik Panama hat rund vier Millionen Einwohner auf rund 77.000 Quadratkilometer - einer Fläche etwas größer als Bayern. 

Panama wurde nach seiner "Entdeckung" im Jahr 1501 spanische Kolonie. Nach der Trennung von Spanien 1821 folgten Jahrzehnte zwischen relativer Autonomie und Angliederung an Kolumbien. Erst 1903 erlangte Panama staatliche Unabhängigkeit. Trotz präsidialdemokratischer Verfassung herrschte seitdem innenpolitische Instabilität vor; bis Ende der 1960er Jahre waren 38 Präsidenten im Amt. 1968 putschte die Nationalgarde. 1989 marschierten schließlich US-Soldaten ein, um die Militärdiktatur unter Manuel Noriega (1983-1989) zu beenden. Laut Transparency International nahm Panama 2010 den 73. Platz von insgesamt 178 Ländern beim Korruptionsindex ein.

Bekannt ist das Land wegen seines Kanals. Durch den 80 Kilometer langen Wasserweg können fast alle Schiffe jene schmale Landbrücke überwinden, die Nord- und Südamerika verbindet. Die Route wird jährlich von rund 14.000 Schiffen befahren. Weniger als ein Drittel der Bevölkerung geht einer regulär bezahlten Arbeit nach. Der Rest schafft für den Eigenbedarf, in Schwarzarbeit oder ist arbeitslos. Größter Wirtschaftsfaktor des Landes ist der Kanal, der Panama einen regionalen Spitzenplatz sichert. Zugleich ist das Volkseinkommen sehr ungleich in Arm und Reich verteilt.

Auf dem Human Development Index (HDI) von 2009 erreichte Panama unter 169 Staaten Rang 54. Die Kindersterblichkeit bei unter 5-Jährigen beträgt 18,2 je 1.000 Geburten, die Analphabetenrate ist wie bei Costa Rica gering; sie liegt bei ca. 7 Prozent und ist damit eine der niedrigsten in Mittelamerika. Auffällig ist die ungerechte Einkommensverteilung: über 40 Prozent der panamaischen Bevölkerung leben von weniger als 2 US$ am Tag, 20 Prozent sogar von weniger als 1 US$, so UNO-Statistiken. Die Armut konzentriert sich auf die ländlichen Regionen im Landesinneren, 65 Prozent der Landbewohner gelten als arm.

Panama bietet aber auch Naturschönheiten: Bergketten, Regenwald, eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. In der Sprache der indigenen Völker bedeutet Panama "Fülle von Fischen" und "Fülle von Schmetterlingen". 

Aufgrund der Landesgeschichte - Kolonialismus, Sklavenhandel, Eisenbahn- und Kanalbau sowie Migration - ist die Bevölkerung multiethnisch. In Panama leben rund 60 Prozent Hispano-Indigene (Mestizen), 13 Prozent Weiße, 15 Prozent Schwarze, dazu Asiaten und indigene Völker.

In Panama leben etwa 330.000 Menschen indigener Abstammung (ca. 12 Prozent der Bevölkerung); 95 Prozent von ihnen in Armut, 86 Prozent sogar in extremer Armut. Die Bevölkerung Panamas ist überwiegend christlich; 86 Prozent sind Katholiken und 10 Prozent Protestanten.

In Panama wurde 1513 die erste katholische Diözese auf dem amerikanischen Festland überhaupt gegründet. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind heute katholisch, mindestens 15 Prozent protestantisch, baptistisch, methodistisch oder anglikanisch. Zudem gibt es Muslime, Bahai, Buddhisten und Hindus sowie eine kleine jüdische Gemeinde. (KNA, Adveniat, Auswärtiges Amt)