Der Petershof ist eine Einrichtung der katholischen Kirche. Klassische Kirchen- und Gemeindearbeit geht hier mit Sozialarbeit und Streetwork einher. Der Ansatz wird aus der christlichen Lehre abgeleitet: Liebe deinen Nächsten. Entsprechend geradlinig und absolut gestaltet sich die Arbeit. Besonders Menschen, die sich in akuten Notlagen befinden und denen schnell und unbürokratisch geholfen werden muss, profitieren von der Möglichkeit der niederschwelligen Soforthilfe auf Augenhöhe. In den letzten Jahren sind nach eigenen Angaben vor allem Menschen, die aus Syrien fliehen mussten, zum Petershof gekommen. Jetzt seien es verstärkt Sinti und Roma.
Das Prinzip der offenen Tür steht dabei an vorderster Stelle. Egal wer, woher und welcher Religion: Jeder ist im Petershof willkommen. Hauptamtliche und viele ehrenamtliche Helfer unterstützen die Arbeit. Auch ehemalige Hilfsbedürftige sind unter den Helfern, wie der Libanese, der als Flüchtling Hilfe beim Petershof suchte und nun als Übungsleiter Sportprogramme organisiert.
Viele Angebote richten sich besonders an Kinder und Jugendliche. Die Kleinen haben ein Extra-Kinderzimmer zum Basteln, Malen, Spielen oder auch eine Kinderbibliothek. Es gibt ein regelmäßiges Kinderprogramm mit Boxtraining, einer Musikwerkstatt, einer Fahrrad oder Garten- und Streichelzoo-AG – denn der Petershof hat auch Ziegen, Hühner und Kaninchen. An Jugendliche richten sich die Sport-AG, Jugendgruppen, Lesestunden oder generell das offene Pfarrhaus zum Hausaufgaben machen und zum Abhängen. Während der Ferien werden außerdem Freizeiten organisiert, etwa eine Kanu-Tour durch Schweden. Erwachsene engagieren sich beispielsweise als Stadtteilpaten. Sie sorgen für Sauberkeit im Stadtteil oder helfen in der Kleiderkammer. Das Miteinander soll auch eine Idee von Heimat vermitteln.
Die gesamte Arbeit des Petershofs trägt sich vielfach durch Ehrenamt, Spenden- und Fördergelder. Oder so kreativen Ideen, wie Peters Wurstparadies – eine mobile Bratwurstbude, die stets gebucht werden kann.
Im Duisburger Stadtteil Marxloh leben rund 20.400 Einwohner bei einem Ausländeranteil von 54,1 Prozent (Stand: 12/2017). Seit Ende 2012 hat sich der Anteil von Bulgaren und Rumänen in der Bevölkerung fast verdreifacht. (dpa/duisburg.de/)