Zentralafrikanische Republik

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Die Zentralafrikanische Republik liegt im Herzen Afrikas. Nachbarstaaten sind Tschad, Sudan, Südsudan, Kongo, Kongo-Brazzaville und Kamerun; die Hauptstadt ist Bangui. Die einstige französische Kolonie gehört heute zu den ärmsten Ländern der Welt und liegt im Entwicklungsindex HDI auf dem drittletzten Rang (188), vor Niger und Somalia. Das Durchschnittsalter der rund 5,6 Millionen Einwohner beträgt rund 20 Jahre.

Mehr als die Hälfte der Bewohner lebt auf dem Land. Hauptexportartikel sind Diamanten und Holz. Daneben gibt es bedeutende Uran-Lagerstätten. Etwa jeder zweite Einwohner der Zentralafrikanischen Republik ist Christ; immer mehr Anhänger findet in jüngster Zeit der sunnitische Islam. Der Bevölkerungsanteil der Muslime wird derzeit auf rund 15 Prozent beziffert.

Seit Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit 1960 wurde die Zentralafrikanische Republik immer wieder von politischen Krisen erschüttert. Der lange von Frankreich gestützte Jean-Bedel Bokassa (1921-1996) installierte zwischen 1966 und 1979 ein despotisches Regime und war für schwerste Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Drei Jahre bevor ihn ein Putsch von der Macht jagte, ließ sich Bokassa 1976 zum Kaiser krönen.

Auch die zahlreichen Konflikte in den Nachbarstaaten wirken sich regelmäßig negativ auf die Zentralafrikanische Republik aus. 2013 wurde Präsident Francois Bozize gestürzt. Seither kommt es immer wieder zu Kämpfen. Hunderttausende mussten seitdem ihre Städte und Dörfer verlassen. Staatspräsident ist seit 2016 Faustin Archange Touadera (63). Seit 2014 sind UN-Blauhelme im Land. Derzeit sind im Rahmen der Friedensmission Minusca rund 13.200 Soldaten, Polizisten und zivile Kräfte im Einsatz. (KNA, Stand: März 2020)