Der Schweizer Kapuzinerpater Bischof Paul Hinder ist Apostolischer Vikar des Südlichen Arabien mit Sitz in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate (VAE). Hinder ist seit 2003 in der Kirchenleitung in Arabien tätig. Sein Zuständigkeitsbereich umfasst mit den Emiraten, Oman und Jemen einen der flächengrößten katholischen Verwaltungsbezirke weltweit: die gigantische Größe von drei Millionen Quadratkilometern. Die Zahl der Katholiken beträgt rund eine Million. Es sind fast ausschließlich Gastarbeiter aus Indien, den Philippinen, Korea, dem Libanon und Europa.
Hinder wurde 1942 in Stehrenberg bei Bussnang im Bezirk Weinfelden/Thurgau in eine katholische Bauernfamilie hineingeboren. Nach seinem Eintritt in den Kapuzinerorden und dem Theologiestudium in Solothurn schloss er 1977 sein Kirchenrechtsstudium mit einer Doktorarbeit über Grundrechte in der Kirche ab. Er war Assistent von Professor Eugenio Corecco (1931-1995), dem späteren Bischof von Lugano.
Bald wurden Hinder wichtige ordensinterne Aufgaben übertragen: Er wurde Leiter des Noviziats, dann Regionaloberer und 1989 Provinzial der Schweizer Kapuziner. Nur ungern ließen ihn die Brüder fünf Jahre später nach Rom ziehen, als er in den Generalrat des Ordens gewählt wurde. In diesem Amt war er auch für die Kapuziner auf der arabischen Halbinsel zuständig. Dabei wurde der Vatikan auf ihn aufmerksam.
Eine Stimme der Vernunft aus Arabien: So lässt sich der Schweizer Kapuziner Paul Hinder charakterisieren, der sich immer wieder über das Zusammenleben von Christen und Muslimen äußert. Mit großem diplomatischem Geschick verteidigt der Bischof die Interessen der Kirche. Mit dem gleichen Feingefühl versucht er, unter den westlichen Christen die Vorurteile gegenüber dem Islam abzubauen. (KNA, März 2025)