Christa Thomaßen

Christa Thomaßen / © angela Krumpen  (ak)

In der katholischen Gemeinde St. Godehard in Tönisvorst am Niederrhein gibt es noch ein vielfältiges Gemeindeleben, das sich aus vielen katholischen Gruppierungen speist: aus den Sternsingern und drei Schützenbruderschaften. Aus Frauenverbänden und Männergesangsvereinen. Aus Prozessionen und Wallfahrten. Aus Rosenkranzbetern, dem Orgelbauverein und dem Hegering.

Was machen wir ohne Pastor?

Bei so viel Aktivität und Vielfalt, war die Sorge um eine Zukunft ohne eigenen Gemeindepfarrer groß. „Deswegen haben wir schon zwei Jahre  bevor der Pastor in den Ruhestand ging, alle an einen Tisch geholt und eine Zukunftswerkstatt ins Leben gerufen.“

Diese Zukunftswerkstatt informierte sich in Nachbargemeinden, suchte nach eigenen Ideen. Erfand das Konzept eines gleichberechtigten Gemeindevorstandes aus Haupt- und Ehrenamtlichen: „Wir wollten nicht, dass alles auf den Schultern von Ehrenamtlichen ruht.“ Drei Monate vor dem Abschied des Pastors, der 27 Jahre die Gemeinde geleitet hatte, wurde das Modell in einer großen Pfarrversammlung hoffnungsfroh aufgenommen.

Ich bin ein Mensch, der gerne in Gemeinschaft ist

Christa Thomaßen war maßgeblich an der Idee eines Gemeindevorstandes beteiligt. In der Gemeinde ist sie so bekannt wie geschätzt. Ihr Weg in die Gemeinde ging, ganz klassisch für viele aktive Frauen in der katholischen Kirche, über ihre drei Kinder. „Ich wollte für meine Kinder da sein, aber nie, nur für meine Kinder.“

Kindergarten und Schule, Kommunionvorbereitung und Familienmesskreis – Christa Thomaßen dehnte ihr Engagement für ihre eigenen Kinder auf die Kinder der Gemeinde aus.

Der Grundsatz ist, dass ich mich selber weitergebe

Christa Thomaßen will den Glauben weitergeben, will das auch nachwachsende Generationen die wunderbaren Erfahrungen machen, die sie in der Jugend in der KJG, im Jugendchor und im Gemeindeleben gemacht hat: „Diese Gemeinschaft hat mich fürs Leben geprägt.“

Glauben weitergeben geht nur, ist Christa Thomaßen überzeugt, wenn „der Grundsatz ist, dass ich mich selber weitergebe." Dazu brauche es Gemeinschaft: „Das Miteinander, die Gemeinschaft, das ist das, was wir an Glauben leben. Und was wir an Mitmenschlichkeit leben“

Die  Arbeit im Gemeindevorstand ist  ein „ganz schöner Batzen. Ich habe keine festen Zeiten, aber eine Halbtagsstelle, das könnte hinkommen“.  Warum das neue Modell gut angelaufen ist, wie allmählich neue Dinge auf den Weg gebracht werden können und auch, was nicht geht: erzählt Christa Thomaßen in dieser Sendung „Menschen“.