Der heilige Aquilin

 (DR)

Vom heiligen Aquilin ist weder sein Geburts- noch sein Sterbejahr genau überliefert. Dennoch begeht das Bistum Würzburg 2017 seinen 1000. Todestag. Bekannt ist, dass er in Würzburg geboren wurde und zum Studium nach Köln ging. Dort war er unter dem Namen Wezelinus bekannt. Er wurde Domprobst und hätte sich zum Erzbischof wählen lassen können. Das schlug er jedoch aus und ging stattdessen in ein Kloster nach Mailand. Dort tobten um die erste Jahrtausendwende enorme religiöse und politische Unruhen, wie der Würzburger Dompfarrer Jürgen Vorndran erläutert. Denen fiel Aquilin wohl zum Opfer - ein unbekannter Mörder erstach ihn von hinten.

Die Stadt Würzburg wurde erst recht spät auf ihren berühmten Sohn aufmerksam, der in Mailand schon lange verehrt worden war. Erst im Jahr 1705 kamen die ersten Reliquien von ihm an den Main. Später folgte auch eine Rippe. Diese ging aber im Zweiten Weltkrieg verloren, womit die Stadt wieder ohne bedeutende Reliquie ihres Heiligen war. Zu seinem 1000. Todestag wird der Verlust nun wieder kompensiert - mit einer neuen Rippe aus dem Mailänder Grab Aquilins.

Bischof Friedhelm Hofmann eröffnete mit einem Pontifikalamt das Gedenkjahr "1.000 Jahre Martyrium des heiligen Aquilin". Die jetzt überbrachte Reliquie ist ein Geschenk der Erzdiözese Mailand an Würzburg. Sie wurde mit einer kleinen Säge aus der rechten Seite des mumifizierten Leichnams herausgetrennt. Dieser ruht in einem Kristallsarkophag in der Aquilinskapelle der Mailänder Basilika San Lorenzo Maggiore. In der Kilianskapelle in Himmelspforten wurde sie im Beisein von Hofmann in ein neues Reliquiar und in einen Schrein eingesetzt.

(dpa/kna)