Diego Maradona

ehem. argent. Fußballnationalspieler
Fans halten Abbildung Maradonas / © Ramiro Gomez/telam (dpa)

Diego Armando Maradona wurde am 30. Oktober 1960 im argentinischen Lanus geboren. Seine Karriere als Profifußballer begann er bei den 1976 bei den Argentinos Juniors und wechselte 1982 zum Spitzenklub Boca Juniors. Er wurde Torschützenkönig der argentinischen Liga, schon mit 16 Jahren für die Nationalmannschaft nominiert und mit 19 Jahren südamerikanischer Fußballer des Jahres. 

1982 schaffte Maradona den Sprung nach Europa. Für eine Rekordablösesumme wechselte er zum FC Barcelona, wo er wegen Verletzungen aber in zwei Jahren nur 36 Pflichtspiele absolvierte. Zwischen 1984 und 1991 spielte er dann für den SSC Neapel und schafft dort den Durchbruch. Er erzielte in 188 Spielen 81 Tore und holte die italienische Meisterschaft und den UEFA Pokal. 

Nach einem kurzen Gastspiel beim FC Sevilla wechselte Diego Maradona zurück nach Argentinien, wo er noch bis 1997 für die Boca Juniors aktiv war. Seinen Leistungszenit hatte er zu diesem Zeitpunkt längst überschritten. Für die Auswahl Argentiniens absolvierte Maradona insgesamt 91 Spiele und erzielte 34 Tore. Er nahm an vier WM-Endrunden teil. 

Sein bestes Turnier spielte er 1986 bei der WM in Mexiko, wo er sein Team als Mannschaftskapitän zum Titel führte. Im Halbfinale gegen England erzielte er zwei legendäre Tore: eines per Dribbling über das gesamte Spielfeld, das andere mit der berühmten “Hand Gottes”.

1990 wurde Diego Maradona mit Argentinien Vizeweltmeister. Bei seiner letzten WM 1994 sorgte er hingegen eher mit einer Dopingaffäre für Schlagzeilen, als mit seiner Leistung auf dem Platz.

Der Weltmeister von 1986 starb am 25.11.2020 von nur 60 Jahren in seinem Haus in Tigre nördlich von Buenos Aires an einem Herzinfarkt. Er war erst zwei Wochen zuvor nach einer Operation wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der einstige Spitzensportler hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Der legendäre argentinische Fußballheld wurde auf dem Privatfriedhof Jardín de Bella Vista in einem Vorort von Buenos Aires an der Seite seiner Eltern bestattet. Ein schlichtes Grab im Schatten alter Bäume. 

An der Beisetzung nahmen nur seine Angehörigen und enge Freunde teil, Nachrichtensender übertrugen Drohnenaufnahmen des letzten Geleits in die ganze Welt. Zuvor war der Sarg in einem Trauerzug vom Regierungspalast im historischen Zentrum der Landeshauptstadt zu dem Friedhof gebracht worden. Zahlreiche Fans säumten die Strecke und erwiesen ihrem Idol die letzte Ehre.

"Diego war für mich sowie für Millionen von Argentiniern ein wahrhaftiges Idol", wurde der frühere Bayern-Star Martín Demichelis auf der Internetseite der Münchner zitiert. Der 39-Jährige gehörte zum Team der argentinischen Nationalmannschaft, deren Trainer Maradona von 2008 bis 2010 war. "Ein Idol in einer Zeit, in der es keine Telefone, moderne Technologien und soziale Netzwerke gab, in der Argentinien einen Krieg verlor und versuchte, ein Land auf die Beine zu stellen."

In Europa trauerte vor allem der SSC Neapel. In Gedenken an den Verstorbenen liefen alle Spieler am Donnerstagabend vor dem Europa-League-Spiel gegen NK Rijeka mit der Nummer 10 auf dem Rücken und dem Namenszug des früheren Napoli-Stars ins Stadion ein. In einer Liebeserklärung an das Idol kündigte Clubchef Aurelio De Laurentiis an, die Arena nach Maradona benennen zu wollen. (fussball-legende.de; dpa)