Georg Lauscher wusste nicht, was ihm fehlte, als er sich vor einem Jahr selbst ins Krankenhaus einweisen ließ. Und eine Weile lang wussten es seine Ärzt*innen auch nicht. Denn die ersten beiden Coronatests blieben negativ. Erst der dritte Test enthüllte, dass Georg Lauscher ein frühes Opfer der Pandemie in Deutschland geworden war. Kein kleines Opfer.
Atemzug um Atemzug nicht wissen, ob man weiterlebt.
"Sechs Tage lang wusste ich nicht, ob ich weiterlebe, sechs Tage lang konnte ich nichts tun, als auf den nächsten Atemzug zu warten", erzählt Georg Lauscher. Wie diese Zeit im Krankenhaus Georg Lauscher bis heute prägt, erzählt er in der Sendung. Spoiler: Seine Verbindung zum Leben ist stärker geworden.
Georg Lauscher hat lange gebraucht, bis er seine Kräfte zurückerobert hatte, aber heute ist er wieder ganz gesund. In Aachen lebt er an einer großen, lauten Straße in einer kleinen Wohnung. Heute sucht Georg Lauscher die Ruhe des Alleinlebens, da sein Alltag als Spiritual voller Gespräche ist. Früher hat er anders gelebt.
Priester sein. Unbedingt. Aber kein klassischer.
Früher suchte Georg Lauscher das Zusammenleben mit anderen. Schon im Studium lebte er mit anderen Theologiestudenten in einer WG, die sich über zwei Wohnungen erstreckte. Eine mit einer Küche, die andere mit einer Kapelle. Als Kaplan lud er Geflüchtete ein, die freien sieben Zimmer seiner Kaplanei zu bewohnen, lebte als Arbeiterpriester in sozialen Brennpunkten.
Georg Lauscher hat auf seinem Lebensweg viele, ungewöhnliche Erfahrungen gemacht. Als einer der wenigen deutschen Arbeiterpriester hat er als ungelernte Kraft an Hochöfen und in der Textilindustrie gearbeitet, um nah bei den Menschen zu sein. Wie das konkret aussah und warum er auch in Lebensgefahr geriet? Hören Sie selbst.
Georg Lauscher wollte immer ein existentielles Priestertum leben. Wie er über viele Jahrzehnte immer neu herausfand, was das bedeutet, erzählt Georg Lauscher bewegend aufrichtig, völlig ungekünstelt und voller Tiefe. Eine Sendung über ein Leben mit Gott, in dem Gott so nah wie nur sehr, sehr selten ist.
Erstsendung: 21.02.2021