Der 1921 in Wien geborene Hans Leipelt absolviert nach dem Abitur zunächst den Arbeitsdienst, anschließend leistet er den Wehrdienst ab. Im August 1940 wird er aus der Wehrmacht entlassen, weil seine Mutter nach den nationalsozialistischen "Nürnberger Rassegesetzen" als Jüdin gilt. Sein Vater kann ihm jedoch einen Studienplatz für Chemie an der Hamburger Universität verschaffen. Dort bildet sich bald ein Kreis von Freunden um ihn.
Im Winter 1941/42 wechselt Hans Leipelt nach München an das weithin bekannte Chemische Institut von Professor Heinrich Wieland, der mehrfach rassisch Verfolgten hilft. Die Nachricht von der Hinrichtung der Geschwister Scholl und Christoph Probsts wird für Hans Leipelt und seine Freundin Marie-Luise Jahn zur Herausforderung. Weil sie sich ganz der Weißen Rose verpflichtet fühlen, schreiben sie das letzte Flugblatt ab und verbreiten es auch außerhalb Münchens.
Nach der Ermordung von Professor Kurt Huber unterstützen Leipelt und seine Freunde dessen Familie durch eine Geldsammlung. Hans Leipelt wird am 8. Oktober 1943 in München festgenommen, aber erst am 13. Oktober 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 29. Januar 1945 im Strafgefängnis München-Stadelheim ermordet. Marie-Luise Jahn wird vom Volksgerichtshof zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt und am 29. April 1945 aus dem Zuchthaus Aichach befreit.
(Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand)