Heilige Emma von Lesum (Stiepel)

Gräfin, Wohltäterin und Heilige aus dem 11. Jhdt.
Glasfenster mit dem Bildnis von Emma von Lesum (shutterstock)
Glasfenster mit dem Bildnis von Emma von Lesum / (shutterstock)

Emma von Lesum war die Gemahlin des sächsischen Grafen Liudger und Schwester Bischof Meinwerks von Paderborn. 1001 wurde dem Paar von Kaiser Otto III. der Königshof in Stiepel - heute ein Stadtteil von Bochum - geschenkt. Emma bemühte sich daraufhin um die Gründung einer Eigenkirche in Stiepel, doch der Kölner Erzbischof wollte dies verhindern und das Gut unter seinem Einfluss halten. Durch Vermittlung von Kaisergattin Kunigunde  konnte Emma Kaiser Heinrich II. zur Fürsprache bewegen - mit beiden war sie auch verwandt. Erzbischof (Link ist extern)Heribert von Köln erteilte dann 1008 Emma die Erlaubnis zum Bau ihrer Kirche zu Ehren der Maria. Schnell entwickelte sich Stiepel zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort.

Nach dem frühen Tod ihres Gemahls im Jahr 1011 zog sich Emma nach Lesum zurück. Dem Dom in Bremen, wo Unwan - auch einer ihrer Verwandten - seit 1013 Erzbischof war, machte sie reiche Stiftungen, dem Domkapitel schenkte sie auch ihr Eigengut samt Kirche in Stiepel. Ihre Fürsorge galt aber besonders den Armen; ihnen schenkte sie, so die Überlieferung, soviel Weideland, wie ein Krüppel bei Tageslicht umrunden konnte - die Bürgerweide - heute das Messegelände - in Bremen.

Emma starb am 3. Dezember 1038. Sie wurde beigesetzt im Dom zu Bremen. Schon bald wurde sie als Heilige verehrt. In der Reformationszeit wurde Bremen evangelisch und die Wallfahrt aufgehoben. An Fronleichnam 1920 wurde das Gnadenbild der (Link ist extern)Schmerzhaften Mutter nach einer langen Odyssee in die heutige Wallfahrtskirche St. Marien in Stiepel übertragen. Seitdem erfreut sich der Ort wieder eines regen Wallfahrtsbetriebes. 

Seit 1988 betreuen Zisterziensermönche die Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter; 1990 wurde ein eigenes neues Kloster für sie gebaut. Reliquien von Emma liegen auch in der (Link ist extern)Abteikirche in Werden an der Ruhr - heute der Stadtteil Essen-Werden.
Ihr Gedenktag ist der 3. Dezember. 

Emma bedeutet "die Erhabene" (althochdt.) Für "Emma" sind auch folgende Namen gebräuchlich: Imma.