Heiliger Gunther

Mönch
Wegweiser mit dem Logo mit einer Hacke auf dem Gunthersteig beim Grenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien am 29. März 2023. / © Andreas Drouve/KNA (KNA)
Wegweiser mit dem Logo mit einer Hacke auf dem Gunthersteig beim Grenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien am 29. März 2023. / © Andreas Drouve/KNA (Katholische Nachrichten-Agentur KNA)

Um 985 (nach traditionellen, bis heute noch verbreiteteren Quellen bereits 955 oder gar 950): Geburt in Thüringen als Sohn der Grafenfamilie von Schwarzburg-Käfernburg

1005: Gunther entsagt dem weltlichen Leben, tritt in die Benediktinerabtei von Hersfeld (Hessen) ein und vermacht dem Stift seinen persönlichen Besitz.

1006: Gunther geht ins Benediktinerkloster von Niederalteich (Bayern); Wallfahrt nach Rom.

1007: Ordensgelübde; erste Reise an den ungarischen Königshof 

1008: Gunther sucht als Eremit im unbesiedelten Nordwald (Teil des Bayerischen Waldes) die Nähe zu Gott; seine erste Einsiedelei befindet sich am Ranzinger Berg bei Lalling, wo er bald immer häufiger von Gläubigen aufgesucht wird, die sich durch seinen Zuspruch Seelenheil erhoffen.

1011: Tieferer Rückzug in die Einsamkeit des Nordwalds; die zweite Einsiedelei begründet er an der Stelle des heutigen Wallfahrtskirchleins Frauenbrünnl.

1011/1012: Der harte Winter setzt Gunther zu, er entkommt knapp dem Tod.

1012: Rodung des unterliegenden Tals und Gründung der Klostergemeinschaft Rinchnach, die vom Mutterkloster in Niederalteich abhängt; fortan leitet Gunther die Gemeinschaft, wird aber auch ein ums andere Mal mit politisch-diplomatischen Aufgaben betraut und als Vertrauter und Ratgeber in die Vermittlung zwischen Bayern, Böhmen und Ungarn eingespannt.

Um 1015: Zweite Ungarnreise

1019: Die Weihe der (Jahrhunderte später barock umgestalteten) Rinchnacher Kirche durch den Passauer Bischof Berengar bedeutet eine zusätzliche Anerkennung von Gunthers Wirken und gilt als Auslöser für die Besiedlung des Bayerischen Waldes.

Um 1040: Erneuter Rückzug als Einsiedler, diesmal in den Böhmerwald; seine dritte und letzte Einsiedelei liegt am heutigen Guntherfelsen bei Dobra Voda (Tschechien).

1045: Gunther stirbt am 9. Oktober; der Todes- wird zum Gedenktag des Volksheiligen. Der Leichnam wird an den Rand von Prag ins Benediktinerkloster Brevnov überführt, wo er seine letzte Ruhe findet.