Premier Pakistans zu werden, war für Imran Khan ein lange gehegter Traum. Dass er einen langen Atem hat, bewies der heute 68-Jährige schon als Kapitän der Kricket-Nationalmannschaft: 40 Jahre alt war er schon, als er das Team 1992 zur Weltmeisterschaft führte. 1996 gründete Khan die Bewegung für Gerechtigkeit (Tehreek-e Insaf/PTI) und ging in die Politik.
Lange war er ein politisches Fliegengewicht. Bei den Wahlen 2013 konnte die PTI schließlich 7 Millionen Stimmen auf sich vereinen – mehr, als jede Oppositionspartei vor ihr.
Khans Hauptthema ist seit Beginn seiner Polit-Karriere der gnadenlose Kampf gegen die Korruption. "Ich war noch nie an der Macht, also kann ich auch nicht korrupt sein", sagte er selbst einmal zu diesem Thema. Es war auch Khans PTI, die nach den Enthüllungen der "Panama-Papers" den Obersten Gerichtshof aufforderte, Untersuchungen gegen den früheren Ministerpräsidenten Nawaz Sharif aufzunehmen. Sharif sitzt nun wegen Korruption in Haft.
Khans Kritiker mokieren, er drehe sich wie ein Blatt im Wind: An einem Tag gebe er sich aufgeschlossen und weltoffen, am anderen verteidige er das Stammessystem oder das Blasphemiegesetz. Khan wird zudem nachgesagt, er sei in der Parlamentswahl der Wunschkandidat des Militärs gewesen. Beide Seiten bestreiten das.
Imran Khan ist seit dem 18. August 2018 Premierminister in Pakistan.
(dpa / 26.07.18/aktualisiert 13.04.2020)