Joachim Kamphausen

Joachim Kamphausen / © privat (ak)

Wir sind nicht „Schöner Wohnen“ heißt es auf der Webseite des Gemeinschaftsprojektes "Mittendrin" im Landkreis Lüneburg. Wenn es aber nicht um „Schöner Wohnen“ geht – warum ziehen dann 20 Erwachsene und jede Menge Kinder aufs Land? Und das auch noch in einer Genossenschaft, in der man die Dinge, z.B. die Häuser und Wohnungen nicht alleine, sondern nur gemeinsam besitzt. Was hat gemacht, dass sich der Verleger Joachim Kamphausen nach einem langen, erfolgreichen Arbeitsleben nun der Mühsal von gemeinschaftlich zu findenden Entscheidungen aussetzt?

Die Gemeinschaft weiß mehr

Nun, als Chef habe er zeitlebens Entscheidungen alleine getroffen, antwortet Joachim Kamphausen auf diese Frage. Auch wenn es sehr lange brauche, bis eine gemeinschaftliche Entscheidung zustande komme. Letztlich müsse er aber zugeben, dass gemeinsame Entscheidungen besser seien, weil die Gemeinschaft mehr wisse, als ein Einzelner.

Die meisten Menschen sind froh, wenn sie die WG Zeiten und den Kampf um die Kaffeetassen, die egal wo, immer auf und nie in der Spülmaschine landen, hinter sich haben. Warum tut sich Joachim Kamphausen das ausgerechnet für seinen Ruhestand an? Die Antwort: Nach all den Jahren, in denen er Bücher über ein ökologischeres, spirituelleres, glücklicheres Leben herausgegeben habe und die Arbeit sein Lebensinhalt gewesen sei, freue er sich jetzt an der Herausforderung von der Theorie zur Praxis zu kommen.

In jungen Jahren schon Gemeinschaft gegründet

Schließlich, so Joachim Kamphausen, habe er ja auch Gemeinschaft schon positiv in und nach der Studienzeit erfahren. Damals hat er sich sein Studium der Soziologie und der sozialen Arbeit durch Hausverwaltungen verdient. Unter anderem hat er ein von der Kirche und dem Sozialdienst katholischer Frauen aufgegebenes Heim für junge Frauen übernommen.

Einhundert Menschen und viele Kinder konnte Joachim Kamphausen auf diese Weise ein Zuhause geben. Was Joachim Kamphausen, der selbst mit seiner Frau und der gemeinsamen kleinen Tochter in diese Gemeinschaft mit einzog erlebte, das verrät er Ihnen in der Sendung. Nur so viel: es war ein buntes Leben, in dem man nicht zimperlich sein durfte.

Verlage brauchen Bestseller

Heute gehören zu Kamphausen Media sieben ehemals sieben eigenständige Verlage. Dazu gäbe es viele Geschichten zu erzählen. Eine, die aller allererste und wirklich bezaubernde, Verlagsgeschichte erzählt Ihnen Joachim Kamphausen in der Sendung.

Exemplarisch sprechen wir schließlich über das meistverkaufte Buch der Mediengruppe, das 2002 auf die Nr. 1 der Bestsellerliste der New York Times war, heute in mehr als 30 Länder übersetzt ist und in Deutschland eben von Kamphausen Media verlegt wird. Wie der Autor sich auf Meister Eckhardt bezieht und wie Joachim Kamphausen ihn auf seinen Reisen erlebt? Hören Sie am besten selbst. Ich wünsche viel Inspiration und vielleicht auch Mut zu mehr Gemeinschaft.

(Erstsendung am 07.11.2021)