Kardinal Josef Frings

Kardinal Josef Frings (m.) mit dem japanischen Architekten Kenzo Tange (2.v.r.), 1965 / © N.N. (KNA)

Der Kölner Kardinal Josef Frings (1887-1978) gehört zu den prägenden Gestalten der deutschen Nachkriegskirche. Als volksnaher Fürsprecher der notleidenden Bevölkerung, Flüchtlinge und Kriegsgefangenen gegenüber den Besatzungsbehörden hatte er eine außergewöhnliche Rolle in der Zeit des Wiederaufbaus. Beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) gestaltete er wichtige Vorgänge entscheidend mit.

Geboren am 6. Februar 1887 als Sohn einer wohlhabenden Neusser Fabrikantenfamilie, erhielt Frings bereits 1910 mit Sondergenehmigung die Priesterweihe. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit als Religionslehrer und Pfarrseelsorger, in der er auch den späteren Bundeskanzler Konrad Adenauer betreute, wurde der sozial engagierte Geistliche 1937 zum Rektor des Priesterseminars ernannt. Dieses leitete er unter den Repressalien der Nationalsozialisten bis zu seiner Ernennung zum Kölner Erzbischof 1942.

Nach dem Krieg machte ihn Papst Pius XII. zu seinem Beauftragten für Flüchtlingsfragen und 1946 zum Kardinal. Von 1945 bis 1965 war Frings Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz. Er begründete die Partnerschaft der Diözesen Tokio und Köln sowie die katholischen Hilfswerke "Misereor" (1959) und "Adveniat" (1961).

Beim Zweiten Vatikanum zog er unter anderen den jungen Theologen Joseph Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI. (2005-2013), zu Rate. 1969 nahm Paul VI. den altersbedingten Rücktritt des beliebten Kölner Erzbischofs an. Zuletzt völlig erblindet, starb Frings am 17. Dezember 1978 mit 91 Jahren in Köln.

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KNA