Kirchen rufen zu ökumenischem Friedensgebet auf

 (DR)

Die beiden großen Kirchen rufen angesichts der Pegida-Kundgebung am Montagabend in Dresden zu einem ökumenischen Friedensgebet für mehr Mitmenschlichkeit in der evangelischen Kreuzkirche auf. Diese Art des Protestes sei "eine bewährte und gute Form, die uns als Kirchen entspricht", sagte der katholische Dresdner Bistumssprecher Michael Baudisch am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). An der Gegenkundgebung "Herz statt Hetze" nehmen die Kirchen nach eigenen Angaben nicht teil.

Das Friedensgebet findet den Veranstaltern zufolge seit Anfang der 90er Jahre einmal wöchentlich mit wechselnden Intentionen statt. "Nach Gründung von Pegida vor einem Jahr kamen statt 20 plötzlich 800 Menschen zum Gebet", sagte die verantwortliche Organisatorin vom Ökumenischen Informationszentrum Dresden, Annemarie Müller. "Es war deutlich zu merken, dass die Angst vor Pegida wuchs.! Seit Beginn des Jahres 2015 sei die Zahl der Teilnehmer auf durchschnittlich 60 zurückgegangen. Müller ließ offen, mit wieviel Menschen sie für das Gebet am Montag um 17 Uhr rechnet.      

Zum ersten Jahrestag der Pegida-Bewegung erwartet die sächsische Polizei am Montagabend in Dresden Zehntausende Anhänger und Gegner der Gruppierung. Pegida-Chef Lutz Bachmann kündigte für die Kundgebung auf dem Theaterplatz vor der Semperoper zahlreiche internationale Gäste an. Unter dem Motto "Herz statt Hetze" will sich ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen und Initiativen dem entgegenstellen und in einem Sternlauf in die Altstadt ziehen. (KNA)