Markus Hoffmeister

Markus Hoffmeister / © Angela krumpen (ak)

Auf dem Kirchentagsgelände höre ich von weitem die Trommeln, leuchtet mir die rote Jurte, das Erzählzelt, entgegen, in dem Markus Hoffmeister gemeinsam mit Kindern und Erwachsenen die Trommelreise „Viele Farben hat das Licht“ unternimmt.

Es gibt eine Quelle

Es ist bis heute nicht erklärlich, aber als die Djembe, eine afrikanische Trommel, im Leben von Markus Hoffmeister auftauchte, „da habe ich sie genommen und einfach gespielt, ohne je Unterricht gehabt zu haben. Ich konnte es einfach.“

„Es gibt eine Quelle in mir, die Musik war immer schon da“ sagt Markus Hoffmeister, „ich muss sie aufnehmen und von innen nach außen bringen.“ Die Djembe wird zur Begleiterin von Markus Hoffmeister: „Und alle Fäden, die ich bis dahin lose in der Hand hielt, fügten sich plötzlich zu einem Gesamtkunstwerk.“

Fromme, fremde Welt mit Karnevalsbütt

Die Mutter liebte den Karneval, sammelte das ganze Jahr über Witze, schrieb sie in Großschrift auf Makulaturpapier, mit seinen Brüdern ging Markus Hoffmeister in der Bütt auf Tournee: „Es war eine harte Schule. Z.B. wenn Du einen Witz machst – und keiner lacht.“

Der Vater hatte große Pläne, wenigstens einer der Söhne sollte Priester werden. Und Kirchenmusik machen. Aber obwohl es zu Hause eine Orgel und Privatunterricht gab, es half nichts, der Funke sprang nicht über. Messdiener wurden die Söhne auch nicht, sondern spielten lieber Fußball.

Gott suchen

In der Jugendzeit stellte Markus Hoffmann alles in Frage, sein Leben wurde zu einer einzigen Suche. Auf der er in der Benediktinerabtei Kornelimünster eine neue Heimat findet: „Hier waren beseelte Menschen, nicht nur eine Form. Dass es das gibt, wusste ich bis dahin nicht.“

Als Jugendlicher verbringt Markus Hoffmeister seine gesamte Freizeit in der Abtei, will selbst eintreten. Der Abt ist schon zum Antrittsbesuch bei der Familie gewesen. Nach dem Abitur begleitet Markus Hoffmeister nur noch einen Pater auf eine Freizeit für Familien nach Juist. Und lernt seine heutige Frau kennen.

Wenn es keine Stellen gibt – dann schaffen wir uns welche: Das Theomobil

Theologie will er trotzdem machen, stellt sich den pastoralen Dienst vor. Nur: da gibt es für Laientheologen so gut wie keine Arbeit: „Dann schaffen wir uns eben welche“, sagt sich Markus Hoffmeister, gründet mit anderen Künstlern zusammen den Verein Theomobil.

„Wir wollten kein eigenes Bildungshaus haben. Wir wollten dort unterwegs sein, wo Menschen sind.“ Bis heute packen die Künstler und Theologen alles ein und fahren los.

Jeder Mensch hat einen Traum

Schnell hatte die Truppe großen Erfolg, der sich bis zu den Bischöfen rumsprach, auf Misstrauen stieß. Warum es das Theomobil bis heute gibt, was es mit Romano Guardini und seinem Essay Glauben und Spiel zu tun hat, warum Markus Hoffmeister alte Weisheitsgeschichten erzählt?

Das alles erzählt der Geschichtenerzähler Markus Hoffmeister grandios in dieser Sendung Menschen. 

„Jeder Mensch hat einen Traum, jeder Traum braucht seinen Raum, ist der Weg auch noch so weit, in dir liegt ein Traum bereit“ sagt Markus Hoffmeister.

Wie das geht, macht er uns allen vor.