Matthias Schnegg ist in Dormagen geboren und aufgewachsen und hat die meiste Zeit seines Lebens in Köln verbracht, wo er auch heute noch lebt. Er ist dankbar darüber als Rentner - nach 50 aktiven Dienstjahren - seine Tätigkeit nun freier wählen zu können.
Die Schulzeit verbrachte Schnegg am Gymnasium in Knechtsteden und Neuss, das Studium in Bonn, Münster und Köln. In Köln wurde er 1972 zum Priester geweiht. Die ersten Kaplansjahre verbrachte er in Dormagen. In Köln war er an der Liebfrauenschule Schulseelsorger und Religionslehrer tätig. 1980 wurde er Pfarrer von St. Severin in Frechen und später auch von Hl. Geist in Frechen-Bachem. In den Jahren von 1989-1996 war er Dechant im Dekanat Frechen. Anschließend wirkte er bis 2017 als Diözesancaritaspfarrer für das Erzbistum Köln. Von 2000 bis 2006 war er zunächst Subsidiar an St. Maria im Kapitol und St. Maria in Lyskirchen und von 2006-2022 Pfarrer dieser beiden Gemeinden. In St. Maria in Lyskirchen lag sein Schwerpunkt in der Seelsorge.
Auch als Rentner begleitet Matthias Schnegg weiterhin Menschen, die eine geistliche Reflexion ihres Alltags suchen. Das überschneidet sich mit therapeutischen Anfragen - er hat eine Ausbildung als Psychodramaleiter mit dem Abschluss Psychotherapie HP. Diese therapeutischen Kenntnisse sind ihm auch für seelsorgliche Begleitung hilfreich. Bewusst arbeitet er aber nicht als bezahlter Therapeut, sondern als Seelsorger.
Neben den seelorglichen Tätigkeiten ist er auch nach Eintritt in den Ruhestand im Bereich der Aus- und Weiterbildung für Menschen aller Disziplinen in der Palliativ- und Hospizarbeit tätig. Wenn erbeten, übernimmt er Vertretungen in der Leitung von Gottesdiensten.
Einen wichtigen Bereich seines Selbstverständnisses behält er auch bei: seine Mitarbeit in einer Notschlafstelle für obdachlose Drogenabhängige. Dieser Verantwortung kommt er schon seit 2005 nach. Für Schnegg ist es sehr bedauerlich, dass der so selbstverständliche Kontakt mit den Obdachlosen an der Pfarrhaustüre mit dem Beginn seiner Verrentung nicht mehr besteht. Aus seinen Erfahrungen im Mitleben mit den Obdachlosen hat er 2007 die Agape-Stiftung gegründe. Deren Kuratorium gehört nach wie vor an.
Das von ihm gewählte Motto ist aus dem Jesaja-Buch: „Lasst uns singen und spielen im Hause des Herrn, solange wir leben.“ Als Schnegg dieses Wort zu eigen wurde, war es vornehmlich auf die Feier der Liturgie ausgerichtet. In den ca. letzten 25 Jahren seiner Indienstnahme für das Evangelium wurde ihm immer klarer, dass das ‚Haus des Herrn‘ vor allem auch die Straße ist.
Seine Freizeit weiß Matthias Schnegg vielseitig zu gestalten: Er spielt Orgel und Klavier, nicht meisterhaft, betont er, und bevorzugt improvisatorisch. Er arbeitet gerne im Garten, fährt mit dem Fahrrad, schreibt, malt - bevorzugt mit Tusche - und ist seit seiner Verrentung Schüler eines taiwanesischen Kalligraphie-Meisters.