Nikolaus Egender, ehemaliger Abt der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem, wurde am 23. August 1923 geboren. Der gebürtige Elsässer stand der deutschen Benediktinerabtei Dormitio auf dem Zionsberg nahe der Jerusalemer Altstadt von 1979 bis 1995 als Abt vor. Seit 1997 lebt er wieder in der belgischen Abtei Chevetogne, in der er sein Benediktinerleben begann. Von 1963 bis 1971 war Egender Prior in dem ökumenisch engagierten Ardennenkloster.
Bereits 1982 wurde Egender, der als Experte für die Orthodoxie gilt, mit dem "Armenischen Kreuz" ausgezeichnet; das ist die höchste Ehrung, die die armenische Kirche einem Außenstehenden verleiht. 1992 ernannte die Stadt Jerusalem den Benediktiner zum Ehrenbürger und würdigte damit seinen Beitrag zur Versöhnung und Begegnung von Juden, Christen und Muslimen. Weiter setzte sich Egender für die Neubelebung der jahrhundertealten Mönchstradition auf der Reichenau ein. 2001 entstand auf der Bodensee-Insel wieder eine Benediktinergemeinschaft.