Norbert Bolte ist Brasillien-Referent beim Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat. vvDas in Essen ansässige Hilfswerk wurde 1961 von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen, startete als Weihnachtskollekte für lateinamerikanische Kirchen und war ursprünglich als einmalige Hilfe gedacht. Damals brachte sie 23 Millionen D-Mark ein. Vorsitzender der damaligen Sammelaktion, die in ihrem ersten Jahr umgerechnet knapp zwölf Millionen Euro erzielte, war der erste Ruhrbischof Kardinal Franz Hengsbach (1910-1991).
1969 beschlossen die Bischöfe, die Kollekte für Lateinamerika in die "Bischöfliche Aktion Adveniat" zu überführen. Vorsitzender der Bischöflichen Kommission Adveniat ist seit 2010 der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck.
Das Hilfswerk unterstützt seit seinen Anfängen die Kirche in Lateinamerika und der Karibik bei ihrem Einsatz an den Rändern der Gesellschaft und für die arme Bevölkerung. Schwerpunkte sind vor allem die Aus- und Weiterbildung kirchlicher Mitarbeiter, der Bau von Gemeindezentren sowie der Kauf von Fahrzeugen und der wissenschaftliche Austausch. Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe.
Getragen wird das Werk von hunderttausenden Spenderinnen und Spendern - vor allem auch in der alljährlichen Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember. Adveniat finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden.
Im Geschäftsjahr 2022 konnten trotz sinkender Spenden-Einnahmen rund 1.500 Projekte in Lateinamerika und der Karibik gefördert werden. Insgesamt kamen - trotz Corona-Beschränkungen - aus Kollekten, Zuwendungen und Spenden knapp 45,69 Millionen Euro zusammen. Das Geld konnte dort ansetzen, wo die Hilfe am meisten benötigt wird: an der Basis, direkt bei den Armen.
Seit der Gründung erhielt das Hilfswerk nach eigenen Angaben rund 2,5 Milliarden Euro an Spenden und konnte damit mehr als 200.000 Projekte fördern. Partner sind die nahezu 800 Bistümer der Ortskirchen Lateinamerikas und der Karibik. Adveniat trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen.