Peter Dabrock (56), evangelischer Theologe, war seit 2012 Mitglied und seit 2016 Vorsitzender des Deutschen Ethikrats. Offiziell endete seine Amtszeit und Mitgliedschaft im Rat am Karfreitag 2020.
Dabrock, der gebürtig aus Epe in Westfalen stammt, studierte Katholische und Evangelische Theologie sowie Philosophie und Soziologie und promovierte in Evangelischer Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2002 bis 2008 war er Juniorprofessor für Bioethik an der Universität Marburg, gefolgt von einer Professur für Sozialethik ebenfalls in Marburg.
Seit 2010 ist Dabrock Professor und Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Schwerpunkte seiner Forschung liegen unter anderem auf der Bioethik sowie Fragen der Sozialen Gerechtigkeit. 2010 wurden er zum Pfarrer der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern ordiniert, übt das Amt aber nur ehrenamtlich aus.
Der evangelische Theologe hat sich in seiner Amtszeit als Ethikrat-Vorsitzender unter anderem mit Fragen der Suizidbeihilfe, Big Data im Gesundheitswesen, der Masernimpflicht und Eingriffen in die Keimbahn bei menschlichen Embryonen beschäftigt. Kritisch bewertete Dabrock unter anderem die wachsenden Möglichkeiten der Pränataldiagnostik; diese berge große Gefahren für die Durchsetzung von Grundrechten.
Seine letzte Stellungnahme als Vorsitzender befasste sich mit der Covid-19-Pandemie und der Debatte über Lockerungen der Schutzmaßnahmen. Dabrock ist verheiratet und hat vier Kinder. (KNA / 15.04.2020)