Stella Deetjen

Gründerin und Geschäftsführerin des Vereins "Back to Life"
Stella Deetjen mit einem Baby, das nicht im Kuhstall auf die Welt kommen musste / © privat (ak)
Stella Deetjen mit einem Baby, das nicht im Kuhstall auf die Welt kommen musste / © privat (angela krumpen)

Manchmal ändert ein einziger Moment das Leben eines Menschen für immer. Stella Deetjen hat gleich zwei davon erlebt. Den ersten mit Leprakranken in Indien, den zweiten in der Bergwelt Nepals, in denen die Gebärenden nur Kuhställe als Kreißsäle hatten.

1994 war Deetjen als Rucksackreisende in Indien unterwegs. In der indischen Stadt Benares traf sie am Ganges auf leprakranke Bettler. Wie alle anderen wich auch Stella Deetjen ihnen aus.

Als sie aber ausgerechnet von einem Leprakranken Hilfe bekam, freundete sie sich mit ihnen an. Eine Freundschaft, die in Benares nicht gerne gesehen wurde: Leprakranke galten als unberührbar.

Um die Situation von Menschen nachhaltig zu verbessern gründete Stella Deetjen 1997 den gemeinnützigen Verein "Back to Life", den sie als Geschäftsführerin leitet. 

Stella Deetjen erhielt für ihre Arbeit schon zahlreiche Auszeichnungen. Als sie im Jahr 2006 von Michael Gorbatschow in New York den "World hope award" bekam, stieg das Spendenaufkommen für ihren Verein sprunghaft.

Daraufhin konnte Stella Deetjen ihr Wirken nach Nepal verlegen. Unter anderem arbeitet sie dort heute mit ihren Mitarbeiter:innen in abgelegenen Bergdörfern, die nur mit dem Flugzeug und anschließenden tagelangen Fußmärschen erreichbar sind.

In dieser Bergwelt Nepal führt eine Frau die Entwicklungshelferin in einen Kuhstall, der einzige Ort ist, an dem die Frauen gebären durften. Dieser Moment in dem fensterlosen, kotverdreckten Stall, war das zweite lebensverändernde Ereignis für Deetjen. 

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DR