Al-Baschir regierte das Land im Nordosten Afrikas rund 30 Jahre lang mit harter Hand. Seine Amtszeit wird heute vor allem mit Darfur wie mit den Konflikten mit Rebellen im Süden in Verbindung gebracht, die zur Abspaltung des Südsudan 2011 führten. Auf Druck monatelanger Massenproteste wurde Al-Baschir dann im April vergangenen Jahres vom Militär abgesetzt. Daraufhin rangen die Armee und die oppositionelle Zivilbewegung monatelang um die Bildung einer Übergangsregierung. Schließlich einigten sie sich auf eine gemeinsame Regierung, die den Weg zu freien Wahlen in knapp drei Jahren ebnen soll.
Nach dem Putsch wurde Al-Baschir festgenommen. Der 76-Jährige wurde bereits in Khartum unter anderem wegen Korruption zu zwei Jahren Arrest verurteilt, zudem wird ihm in einem separaten Prozess Anstachelung zur Gewalt gegen Demonstranten und Mittäterschaft bei der Tötung Protestierender vorgeworfen.
Der Sudan mit seinen rund 42 Millionen Einwohnern ist ein konservatives islamisches Land sunnitischer Prägung. Für die EU ist das Transitland Sudan ein Partner bei der Begrenzung der Migration Richtung Mittelmeer.
(Quelle: dpa, 11.02.2020)