Ihre Freundin hat sie zu den Pfadfindern mitgenommen. Sieben Jahre alt war Ute Theisen damals und überstand ihr erste Krise: "Mir wurde klar, dass ich selbst als eines von zwei Mädchen und zig Jungs in der Meute sagen musste, was ich will, um mich wohl zu fühlen."
2003 wurde Theisen zur Bundesvorsitzenden der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG). "Als Jugendliche hätte ich nie gedacht, so etwas mal beruflich zu machen", erzählte sie gegenüber DOMRADIO. Aber damals faszinierte sie, was sie als Pfadfinderin alles mitgestalten konnte:
"Ein Projekt für Ruanda hat mich zum Beispiel in den Bann gezogen. Wir haben Putzaktionen gemacht und einen Gottesdienst vorbereitet, um möglichst viele Spendengelder zu sammeln." Gottesdienste vorbereiten und feiern durften die Pfadfinder auch regelmäßig in den Ferienlagern. "Das gehörte einfach dazu. Wir haben uns immer aktiv mit unserem Glauben auseinandergesetzt", so Theisen. Beim größten deutschen Pfadfinderverband vertrat sie die Interessen von fast 100.000 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, der auch Mitglied im Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) ist.
Seit Januar 2024 ist Theisen Vorstandsvorsitzende des Sozialdienst katholischer Frauen e.V. in Köln. Sie leitete zuvor zehn Jahre lang dort den Fachbereich Kinder, Jugend und Familie.