Der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach zog sich am 24. Oktober 2017 - nach 23 Jahren - aus dem aktiven politischen Leben zurück. Er hatte seine Entscheidung sowohl politisch als auch persönlich begründet. Vor vier Jahren hat Bosbach, Vater von drei erwachsenen Töchtern, öffentlich gemacht, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist und Herzprobleme hat. Im Juni 2016 brach er bei einem Messe-Auftritt in Hamburg zusammen. Im Juli stürzte er im Urlaub auf Mallorca und verletzte sich. Doch kurz darauf war er schon wieder im Einsatz.
Der Katholik, geboren 1952 in Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen, war Abgeordneter des Rheinisch-Bergischen Kreises, saß seit 1994 im Bundestag, bis 2009 war er Vizechef der Unionsfraktion. In den 70er Jahren war Bosbach erst Supermarktleiter, holte später Abitur und Jurastudium nach, arbeitete lange als Rechtsanwalt. Er kennt die Menschen an der Basis, ist fest verwurzelt im Bergischen. Er ist engagiert in der Hospizbewegung - und er liebt den Karneval, nicht nur als Ehrenpräsident der KG "Großer Gladbacher von 1927 e.V."
Bis heute genießt er bis hinein in die Linksfraktion breite Sympathien. Und obwohl er sich aus dem politischen Leben zurückgezogen hat, bleibt sein politisches Interesse ungebrochen. (dpa / DOMRADIO.DE, Stand: 8.2.18)