Bundespräsident Joachim Gauck würdige Koch damit als "einen der heutigen Architekten der Einheit der Christen", sagte Botschafterin Annette Schavan. Koch sorge dafür, dass ökumenische Fragen in der römischen Kurie einen hohen Rang haben.
Der Schweizer Kardinal vermittele auf glaubwürdige Weise, "dass nur die wirkliche intellektuelle und spirituelle Durchdringung der Fragen weiterhilft und die Komplexität der Einheit und die vermeintlichen Grenzen der Akteure keine 'Leichtigkeit des Seins' erlauben", so Schavan zur Begründung.
Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen erhielt das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Vor seinem Wechsel in den Vatikan war Koch seit 1995 Bischof von Basel und von 2007 bis 2009 Vorsitzender der Schweizer Bischofskonferenz.
Auch Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Rom ausgezeichnet
Gemeinsam mit dem Schweizer erhielt der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde Roms, Jens-Martin Kruse, das Bundesverdienstkreuz. Bundespräsident Joachim Gauck würdige damit das Wirken Kruses "im Dienst der Ökumene".
Kruse sei in der italienischen Hauptstadt ein "Botschafter des deutschen Protestantismus" und leiste für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) "unschätzbare Dienste im ökumenischen Miteinander", sagte Schavan. Der promovierte Theologe genieße hohes Ansehen in seiner Gemeinde, in der katholischen Kirche Roms sowie beim Heiligen Stuhl und sei ein gefragte Gesprächspartner im ökumenischen theologischen Dialog. "Vielleicht sollte man seinen Rat in Deutschland häufiger einholen", so die Botschafterin.
Der aus dem niedersächsischen Buchholz stammende Kruse ist seit August 2008 Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde Roms. Zuvor war er von 2002 bis 2008 Pfarrer in Quickborn-Hasloh bei Hamburg. Kruse erhielt das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.