Goertz würdigte Reiter, der ab den 1980er Jahren und bis zu seiner Emeritierung 2009 in Mainz lehrte und forschte, als international anerkannten Experten und feinsinnigen Hochschullehrer.
Die Universität Mainz ehre Reiter als "Theologen und Ethiker, der sich aus christlicher Überzeugung entschieden in der gesellschaftlichen und kirchlichen Sphäre für würdevolles menschliches Leben eingesetzt hat".
Berater der DBK-Glaubenskommission
Reiters Forschungsschwerpunkte lagen vor allem in der Bio- und Medizinethik, der Forschungs- und die Technikethik. Er gehörte unter anderem der Internationalen Theologenkommission in Rom an und beriet die Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Reiter engagierte sich auch in Enquete-Kommissionen des Deutschen Bundestags zu Fragen der Biomedizin, in der Ethik-Kommission der Bundesärztekammer und in der Bioethik-Kommission des Landes Rheinland-Pfalz.
Der Theologe verfasste mehr als 500 Aufsätze und Lexikonartikel und trat mit Buch-Veröffentlichungen hervor. Dazu zählen etwa "Menschliche Würde und christliche Verantwortung"(1989), "Der Schein des Anstoßes. Schwangerschaftskonfliktberatung nach dem Papstbrief" (1999), "Die genetische Gesellschaft. Handlungsspielräume und Grenzen"(2002), "Orientierung finden: Ethik der Lebensbereiche" (2008) und "Christliches Ethos und Lebenskultur" (2009).
Mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
2004 wurde Reiter für seine Verdienste an der Universität und seine ehrenamtliche Tätigkeit in zahlreichen gesellschaftspolitischen Gremien mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Geboren wurde Reiter am 22.4.1944 im saarländischen Beckingen-Haustadt. Vor seinem Theologiestudium in Trier und München absolvierte er ein Studium der Ingenieurwissenschaften. Von 1984 bis 2009 hatte Reiter den Mainzer Lehrstuhl für Moraltheologie inne.