Der Empfang wurde veranstaltet vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim. Im geplanten neuen Gremium sollten die verschiedenen Gruppen des Bistums vertreten sein, wie der Diözesanrat der Katholiken, die Jugendverbände, die Caritas, die Bildungseinrichtungen, die Priester und die Verwaltung. Auch Menschen von außen sollten beteiligt werden. Als Bischof wolle er sich an dieses Gremium binden, so Wilmer. Es werde wegen seiner demokratischen Legitimität dem jetzigen bischöflichen Rat aus Hauptabteilungsleiterrunde und Domkapitel übergeordnet.
Die Einrichtung des neuen Gremiums ist laut Wilmer eine Reaktion auf die laufende Neuordnung der Bildungslandschaft des Bistums, im Zuge derere drei Bildungshäuser geschlossen werden sollen. Dabei sei der Beteiligungsprozess nicht gut gelaufen, weil etwa der Priester- und der Diözesanrat nicht beteiligt gewesen seien. Der Bischof betonte: "Ich bin ein Lernender."
Kirchenrechtliches Beratungsorgan
Während der Diözesanrat der Katholiken als eigenverantwortliches, nicht weisungsgebundenes Gremium auftritt, handelt es sich bei einem Diözesanpastoralrat um ein abhängiges, kirchenrechtliches Beratungsorgan des Diözesanbischofs.
Seine Einrichtung ist im kirchlichen Gesetzbuch nicht verbindlich vorgeschrieben, aber angeraten. Es soll alle Mitglieder einer Diözese vertreten und die Arbeit anderer Gremien bündeln. In vielen deutschen Diözesen gibt es bereits solche Diözesanpastoralräte.
"Kirche muss relevant bleiben"
Die katholische Kirche muss sich nach den Worten von Wilmer immer wieder fragen, wie sie einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann. "Ist die Kirche nicht mehr relevant für den Menschen, kann man sie vergessen", sagte der Hildesheimer Bischof. Relevanz könne sie etwa über das Spenden von Trost und Hoffnung erlangen. "Die Aufgabe der Kirche ist es, im Sinne Jesu Trost zu spenden und bei den Menschen zu sein."
Der Neujahrsempfang des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Hildesheim fand wegen der Corona-Pandemie erstmals digital statt. Unter der Überschrift "Muss ja! Muss ja? Wie entwickeln sich Demokratie und demokratische Strukturen in Krisenzeiten" diskutierten Wilmer und weitere Gäste auch über die Rolle der Kirche für die demokratische Gesellschaft.