"Die Thesen der Frauen von Maria 2.0 machen in ihrer Schärfe unmissverständlich klar, wie sehr sich die Konfliktlage in unserer Kirche inzwischen zugespitzt hat», sagte er am Sonntag in Essen. "Dieser Protest muss sehr ernst genommen werden, weil er aus der Mitte unserer Kirche kommt und einer breiten Mehrheit der Gläubigen aus dem Herzen spricht."
Thesen auch an der Domtür im Bistum Essen
Am Wochenende vor der am Montag beginnenden virtuellen Vollversammlung der deutschen Bischöfe hat die Initiative ihre Forderungen nach Veränderungen in der Kirche bundesweit an Kirchen- und Domtüren befestigt. So auch im Bistum Essen.
In ihren sieben Thesen fordert Maria 2.0 unter anderem das Ende des Pflichtzölibats, gleichen Zugang zu allen Ämtern und die umfassende Aufklärung von sexuellem Missbrauch in der Kirche. Die Thesen wurden auch online veröffentlicht und sind auch in lateinischer Sprache verfügbar.
"Selbst die treuesten der Treuen zweifeln"
"Eine immer größer werdende Zahl von katholischen Gläubigen in Deutschland - selbst die treuesten der Treuen - ist nicht mehr bereit, unsere Kirche zu unterstützen, wenn es keine sehr grundsätzlichen Veränderungen gibt, die die Ursachen vieler trauriger Leidensgeschichten beseitigen", erklärte der Essener Generalvikar Pfeffer.
Gleichzeitig appellierte er an alle in der Diskussion beteiligten, "in dieser schwierigen Phase unserer Kirche auch bei unterschiedlichen Auffassungen respektvoll miteinander umzugehen".
Die 2019 entstandene Initiative "Maria 2.0" setzt sich für mehr Beteiligung und Rechte von Frauen in der katholischen Kirche ein. Sie fordert mehr Gleichberechtigung von Frauen und ihren Zugang zu allen kirchlichen Ämtern. Ausgangspunkt der Aktionen war Münster.