38 Prozent der Bundesbürger bezeichnen sich laut Umfrage als gläubig

Hälfte der Gläubigen betet häufig

Deutlich weniger als die Hälfte der Bundesbürger ab 18 Jahren sehen sich laut einer Umfrage selbst als religiös. Knapp zwei von fünf Befragten bezeichneten sich als gläubig; 40 Prozent davon waren Frauen, 37 Prozent waren Männer.

Mutter mit Kind und einem Rosenkranz / © Daniel Jedzura (shutterstock)

Das ergab eine am Donnerstag in Berlin veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov in Kooperation mit Statista. 55 Prozent der 2.048 Befragten gaben an, nicht gläubig zu sein. Das sagten Männer mit 58 Prozent etwas häufiger als Frauen mit 52 Prozent. 

Umfrage zum Weltgebetstag der Frauen

Menschen mit Migrationshintergrund bezeichneten sich dabei deutlich häufiger als gläubig (56 Prozent) als jene ohne ausländische Wurzeln (36 Prozent). Die Umfrage war aus Anlass des Weltgebetstages der Frauen am Freitag durchgeführt worden.

Insgesamt 48 Prozent derjenigen, die sich als gläubig bezeichneten, gaben an, häufig zu beten: Damit ist das Beten mehrmals täglich (18 Prozent), einmal täglich (16 Prozent) oder mehrmals in der Woche (13 Prozent) gemeint. 5 Prozent beten einmal in der Woche.

Beerdigungen führten oft zu Gebet  

Am häufigsten beten die Deutschen der Umfrage zufolge bei Beerdigungen (42 Prozent), am zweithäufigsten bei Gottesdiensten oder rituellen Gebeten (38 Prozent). Für Familienangehörige oder Freunde in Not beten 37 Prozent aller Befragten, in Situationen persönlicher Not 34 Prozent. 

30 Prozent beten in Momenten großer Dankbarkeit oder Glücks, jeweils 23 Prozent bei einem starken persönlichen Wunsch oder vor einer persönlichen Herausforderung beziehungsweise einem einschneidenden Erlebnis wie einer Operation.

Jeder fünfte Deutsche hat noch nie gebetet

Jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) erklärte, noch nie gebetet zu haben. Auch 7 Prozent derjenigen, die sich als gläubig bezeichneten, gaben an, nie zu beten. Andererseits gaben auch viele derjenigen, die sich als nicht gläubig bezeichneten, an, hin und wieder zu beten. 

So sagten 27 Prozent unter ihnen, während einer Beerdigung schon einmal gebetet zu haben. 18 Prozent haben schon einmal für Familienangehörige oder Freunde in Not gebetet, und 16 Prozent sagten dies über Situationen persönlicher Not.

Internationaler Frauentag

Der Internationale Frauentag, Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder Frauentag ist ein Welttag, der am 8. März begangen wird. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen. Die Vereinten Nationen erkoren ihn später als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden aus.

Am 8. März ist Internationaler Frauentag / © Jens Wolf (dpa)