Der 78-jährige gebürtige Berliner war ein theologischer Schüler des späteren Kurienkardinals Walter Kasper, bei dem er in Tübingen promovierte. Kehl lehrte von 1975 bis 2012 Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Hochschule seines Ordens in Frankfurt/Sankt Georgen. Außerdem war er Berater der Deutschen Bischofskonferenz.
Auseinandersetzungen mit dem kirchlichen Lehramt
Als Seelsorger war der Jesuit unter anderem in einem Kinderheim in Offenbach und einer Behindertenwohnheim bei Basel tätig. Als Theologe geriet er in einige Auseinandersetzung mit dem kirchlichen Lehramt. Er sei mit diesen Konflikten aber nie an die Presse gegangen, sagte der Jesuit in seinem letzten Interview mit einer Zeitschrift seines Ordens.
Kirche menschlicher und geistlicher Lebensraum
Die Kirche sei sein menschlicher und geistlicher Lebensraum von Kindheit an gewesen, also so etwas wie Heimat, sagte Kehl. Gleichwohl sei das Verhältnis zu ihr nicht immer ungetrübt gewesen. So sei es in der Zeit der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. nicht leicht gewesen, Theologe in der Kirche zu sein. "Denn es war doch alles sehr eng."