Papst Franziskus hat den an Covid-19 gestorbenen Kardinal Jorge Urosa Savino als "selbstlosen Hirten" bezeichnet. Der Venezolaner habe "jahrelang treu sein Leben in den Dienst Gottes und der Kirche" gestellt, schrieb das Kirchenoberhaupt in einem Kondolenztelegramm (Freitag).
Urosa war am Donnerstag in einem Krankenhaus in Caracas mit 79 Jahren den Folgen seiner Infektion erlegen. Der emeritierte Erzbischof der Hauptstadtdiözese hatte Mitte September um die Krankensalbung gebeten, landläufig "Sterbesakrament" genannt.
Urosa gehörte zu den populärsten Kirchenführern in Venezuela. Seit vielen Jahren kritisierte er die Amtsführung der sozialistischen Präsidenten Hugo Chavez und Nicolas Maduro. Die regierenden Sozialisten warfen Urosa vor, sich politisch einseitig zu positionieren.
Studium an der Gregoriana
Urosa war von 2005 bis 2018 Erzbischof von Caracas. Zuvor war er 15 Jahre lang Erzbischof von Valencia. Am 28. August 1942 in Caracas geboren, ging er in Kanada zur Schule und studierte unter anderem an der Gregoriana in Rom. 1967 wurde er zum Priester geweiht und 1982 zum Bischof ernannt.
Nach Urosas Tod sind von den 218 Kardinälen der Weltkirche noch 121 unter 80 Jahre alt und damit bei einer möglichen Papstwahl stimmberechtigt. Einziger Kardinal aus Venezuela ist nun Baltazar Porras Cardozo (76), Erzbischof von Merida.