Die Fluchtbewegung aus Venezuela dauert an. Es sei zu befürchten, dass wegen der schlechten Versorgungslage und fehlender Sicherheit zunehmend Frauen und Kinder zur Flucht gezwungen würden, sagte der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. Er fügte hinzu, es müsse eine schnelle und umfangreiche Hilfe auf den Weg gebracht werden.
Größte Fluchtbewegung in Lateinamerika
Die Fluchtbewegung in Venezuela gilt als die größte in der modernen Geschichte Lateinamerikas. Rund 5.000 Menschen verlassen den Angaben zufolge täglich das Land.
Falls sich der aktuelle Trend fortsetze, steige die Zahl der Migranten bis Ende des Jahres auf fünf Millionen Menschen an. In dem lateinamerikanischen Land lebten 2018 rund 31 Millionen Menschen.
Nachbarländer Venezuelas stoßen an Grenzen
Eine solche Entwicklung würde einen immensen Bedarf an zusätzlichen Unterkünften, gesundheitlicher Versorgung und Hilfsgütern erzeugen, hieß es weiter. Jedoch stoßen die Nachbarländer Venezuelas laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zunehmend an die Grenzen ihrer Kapazitäten.
Das gefährde das friedliche Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung und könne zu Diskriminierungen sowie Fremdenfeindlichkeit führen. Bis Ende des vergangenen Jahres beantragten demnach rund 460.000 Venezolaner mehrheitlich in den benachbarten Ländern Asyl.