In Venezuela wächst die Angst vor einem Bürgerkrieg. Bei Massendemonstrationen gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolas Maduro sind in den vergangenen Tagen mehrere Menschen getötet worden. Die Polizei setzt Tränengas ein, um die Oppositionsanhänger auseinanderzutreiben. Das Militär wurde in Alarmbereitschaft versetzt, 500 000 Milizen sollen mit Gewehren ausgerüstet werden. Zudem wurde der sogenannte "Plan Zamora" aktiviert, der den Sicherheitskräften Sondervollmachten bei der Bekämpfung "feindlicher Kräfte" verleiht. Seit Tagen gehen Hunderttausende Menschen auf die Straße, Auslöser der Proteste war die zwischenzeitliche Entmachtung des von der Opposition dominierten Parlaments - statt auf Dialog setzt die Regierung auf Konfrontation. Seit 1999 wird das Land von den Sozialisten regiert und ist trotz der großen Ölvorkommen in seine schlimmste Versorgungskrise geschlittert. Die Inflation beträgt mehr als 700 Prozent und ist die höchste der Welt. Schlangen und leere Supermarktregale prägen überall das Bild. Die Opposition fordert Neuwahlen und macht Präsident Maduro für die schwere politische und ökonomische Krise verantwortlich. Maduro bezeichnete die Demonstranten als "Terroristen" und sprach von einer "Konspiration". Er beschuldigt die Opposition, zusammen mit ausländischen Mächten eine Intervention zum Sturz der Regierung vorzubereiten. (dpa)
Venezuela - Lage und Hintergrund
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