Zudem steht in einem Fall die Billigung von Straftaten im Raum, wie ein Sprecher der Behörde am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Keskin soll demnach zwischen Mai 2015 und Februar dieses Jahres insgesamt vier Nachrichten auf Facebook und WhatsApp verbreitet haben, die Beleidigungen von Juden und Armeniern sowie Verschwörungsmythen enthalten.
Er soll auch einen Beitrag geteilt haben, in dem Papst Franziskus und der türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Agca zu sehen sind, der 1981 bei einem Attentat Johannes Paul II. schwer verletzt hatte. Weil Franziskus den Völkermord an den Armeniern als historische Realität anerkenne, müsse sich dieser nicht wundern, wenn man ihm in den Kopf schießt, heißt es in dem Beitrag sinngemäß.
Ditib-Bundesverband will Vorwürfe aufarbeiten
Die Postings waren Anfang des Jahres durch eine Recherche des sozialistischen Jugendverbands "Die Falken" öffentlich geworden.
Keskin hatte daraufhin am 8. Februar sein Amt abgegeben. Zugleich bestritt er den Vorwurf, dass seine Nachrichten antisemitische Inhalte enthielten. Als Ditib-Vorsitzender hatte er sich für den interreligiösen Dialog eingesetzt. Er war unter anderem beim Runden Tisch der Abrahamsreligionen in Göttingen engagiert. Der Ditib-Bundesverband hatte im März angekündigt, die Antisemitismus-Vorwürfe gegen Keskin aufarbeiten zu wollen.