Islamverband Ditib fordert mehr Schutz für Muslime

"Es wird immer noch nichts getan"

Mehr Schutz vor Gewalt für Muslime in Deutschland fordert der Vorsitzende des Islamverbands Ditib in Niedersachsen und Bremen, Ali Ünlü. "Es wird immer noch nichts getan", sagte er mit Blick auf jüngste Angriffe auf Muslime.

Symbolbild: Überwachungskamera in einer Moschee / © nuruddean (shutterstock)
Symbolbild: Überwachungskamera in einer Moschee / © nuruddean ( shutterstock )

Zuletzt habe es im Herbst Gespräche zu dem Thema mit der Landesregierung gegeben. Notwendig sei aber ein regelmäßiger Austausch mit dem Innenministerium und dem Verfassungsschutz. "Muss erst noch etwas Schlimmeres passieren?", fragte Ünlü laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

Verstärkter Schutz für Synagogen begrüßt

Er begrüße den verstärkten Schutz für Synagogen nach dem Attentat von Halle, so Ünlü. Dasselbe müsse aber auch an Moscheen geschehen. "Im Moment habe ich den Eindruck, dass die Verantwortung für die Sicherheit der Muslime in Niedersachsen bei uns liegt. Aber diese Verantwortung können wir nicht übernehmen. Wir sind keine Sicherheitsexperten."

Immer wieder Gewaltfälle an und um Moscheen

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Gewaltfälle an und um Moscheen in Deutschland gegeben. So schändeten Unbekannte vergangene Woche im niedersächsischen Northeim muslimische Gräber. Am Dienstag wurde im nordrhein-westfälischen Finnentrop ein muslimisches Gotteshaus mit Steinen beworfen. In Hannover verbrannte ein Mann Anfang des Jahres vor einer Moschee einen Koran.

Islamverband Ditib

Zur Türkisch-Islamischen Union (Ditib) gehören bundesweit mehr als 900 Ortsgemeinden. Die größte islamische Organisation in Deutschland vertritt nach eigenen Angaben über 70 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime. Gegründet wurde der Dachverband, der in Köln sitzt, 1984 als eingetragener Verein.

Logo der Ditib in Stuttgart / © Marijan Murat (dpa)
Logo der Ditib in Stuttgart / © Marijan Murat ( dpa )
Quelle:
KNA