An seinem ersten Tag im Oval Office werde er das Einreiseverbot für Menschen aus muslimischen Ländern rückgängig machen, erklärte der designierte Trump-Herausforderer auf einer von der muslimischen Organisation "Emgage Action" veranstalteten Videokonferenz am Montag (Ortszeit). "Ich werde in Partnerschaft mit Ihnen dafür sorgen, dass Ihre Stimmen in unserem Entscheidungsprozess gehört werden."
Einsatz für Muslime
Biden kündigte zudem an, er wolle muslimische Mitarbeiter ins Weiße Haus berufen und ein Gesetz gegen Hassverbrechen unterzeichnen. "Ich werde ein Präsident sein, der hinhört und Ideen oder Anliegen der muslimischen Amerikaner zu Themen berücksichtigt, die unsere Kommunen jeden Tag bewegen."
Die Videokonferenz unter dem Motto "Million Muslim Vote Summit" ist Teil einer großen Mobilisierung-Kampagne von "Emgage Action", die darauf abzielt im November mindestens eine Millionen Muslime in den USA zum Wählen zu bewegen, wie es hieß. "Wir vertrauen Ihnen", erklärte der Chef der Organisation, Khurrum Wahid. "Wir haben eine Strategie in den Wechselwählerstaaten, die Michigan, Wisconsin, Pennsylvania und Florida für Sie gewinnen wird."
Muslimische Gemeinschaften unterstützen Demokraten
"Emgage Action", nach eigenen Angaben die erste US-amerikanische Interessensvertretung der muslimischen Gemeinschaft, hatte bei den Vorwahlen der Demokraten noch Bernie Sanders unterstützt. Biden hatte bereits vorher die Hilfe von Khizr Khan, dem Vater eines 2004 im Irak getöteten muslimischen US-Offiziers, erhalten, der vor vier Jahren von Donald Trump angegangen worden war. Khans Gruppe der "Muslims for Biden" will im Herbst ebenfalls für den Demokraten mobilisieren.
Am Montag stellte sich ein Zusammenschluss muslimischer Amtsträger hinter Biden. Darunter fanden sich die Kongressabgeordnete Ilhan Omar und der Generalstaatsanwalt von Minnesota, Keith Ellison, die beide ebenfalls zuvor für Sanders gestimmt hatten. Biden betonte, er werde sich dafür einsetzen, dass Muslime in den USA nicht länger marginalisiert würden. "Ihre Stimme ist nicht immer anerkannt und repräsentiert worden. Das ist ihr Recht als Bürger."