Wie der Vatikan bestätigte, empfing der Papst er am Montag Erzbischof Julian Barrio Barrio sowie den galicischen Regionalpräsidenten Alberto Nunez Feijoo in Audienz. Dabei luden ihn die beiden Gäste laut spanischen Medienberichten in den weltberühmten Pilgerort ein.
"Der Papst kennt die Menschen in Galicien sehr gut und schätzt unser Volk", sagte Feijoo nach der Begegnung. Das sei sehr hilfreich bei dem Versuch, ihn zu einem Besuch in diesem Jahr zu bewegen.
Heiliges Jakobusjahr verlängert
Vor einigen Monaten hatte der Papst das Heilige Jakobusjahr 2021 wegen der Corona-Pandemie bis 2022 verlängert. Die überraschende Mitteilung wurde beim traditionellen Ritual zum Auftakt Heiliger Jakobusjahre verkündet: der zeremoniellen Öffnung der Heiligen Pforte in der Kathedrale im nordspanischen Santiago de Compostela. Dort ist der Überlieferung zufolge der heilige Apostel Jakobus bestattet; das Grab ist Ziel der Pilger auf dem Jakobsweg.
Die Verlängerung sollte ermöglichen, dass sich der Betrieb auf dem berühmtesten Pilgerweg Europas von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen kann und sich Jakobspilger nicht unter Druck gesetzt fühlen, schnellstmöglich in ungewissen Zeiten aufzubrechen.
Heilige Jakobusjahre gehen auf ein päpstliches Privileg aus dem 12. Jahrhundert zurück; sie stehen immer dann an, wenn der Jakobustag, der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt.
Zögerlicher Neustart des Pilgerbetriebs
Da mit den Jakobusjahren stets ein Werbeeffekt einhergeht, kam die Entscheidung des Papstes auch Betreibern von Pilgerherbergen und Hotels sowie Gastronomen zugute. Zusätzlichen Anreiz schafft die Kathedrale von Santiago, die nach langen Umbauarbeiten in neuem Glanz strahlt.
Dennoch verlief der Neustart des Pilgerbetriebs bislang eher zögerlich. Zwischen Ende Mai und Anfang Juni meldete Santiagos Pilgerbüro Tagesankünfte in Größenordnungen zwischen 147 und 423 Personen. Das ist im Schnitt siebenmal weniger als an normalen Spätfrühlingstagen vor der Corona-Krise.